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Unser Logbuch
hier
gibt`s das Neueste von unserer Reise.
Die
Einträge hängen
davon ab, wann wir einen Internetzugang
finden. Wir
werden natürlich versuchen, möglichst
aktuell zu sein
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Datum |
26. September
2011 |
Position |
Rodrigues,
Indischer Ozean |
Seemeilen bisher |
24168 |
Wind |
Süd-Ost fünf Bft |
Tage unterwegs |
869 |
Rückblick
Cairns, Australien vom 23. Juni. bis 3. Juli
2011
In
vollen Zügen genießen wir die Vorteile
der Marlin Marina im Hafen von Cairns. Großzügig
entsalzen wir die Momo mit Süßwasser, hängen
sie an die Steckdose, wir können stundenlang duschen
und auch mal schnell in die Stadt springen zum Einkaufen.
Das haben wir uns verdient, nach dieser Sch. Überfahrt!
Cairns
Die Marina in der Trinity Bay gelegen, erinnert an
einen
mediterranen Ferienort. Am Pier ragt ein moderner
Komplex empor, das Pier Marketplace, welches ein Luxushotel,
viele kleine Restaurants und Boutiquen beherbergt.
Tauchtouren ins Riff, Krokodil-Explorer oder Safaris,
Tagesausflüge in den Regenwald oder Wildwassertouren
kann man im danebenliegenden Hochhaus an der Pier,
im Reef Fleet Terminal buchen und im gleichen Gebäude
im 3. Stock oben finden wir unser Hafenmeisterbüro.
An der Pier liegen unzählige Ausflugsschiffe.
In allen Preisklassen kann man die Tauchtouren buchen.
Nicht etwa kleine Boote, nein, ganz komfortable Schiffe
erwarten die Tauchtouristen, denn die wollen ja, trotz
rauen Seegangs trocken zum Tauchen an das Riff kommen.
Wie uns auch die Einheimischen bestätigen, ist
es für die Jahreszeit recht kühl und regnerisch,
nicht gerade ideal für die Tauchtouristen, trotzdem
fahren die Schiffe gut besetzt jeden Tag zum Riff.
Wir entdecken die Masten eines Traditionsseglers, sie
gehören
zur "Endeavour", einem Nachbau von James Cooks Endeavour,
sie liegt momentan an der Pier und
kann besichtigt werden, bevor sie weiter rund um Australien
segelt. Im Jahr 1770 ist James Cook mit der Endeavour
im Great Barrier Riff auf Grund gelaufen.
Holzarbeiten
und Schmuck gibt es am Wochenende an der Esplanade
auf dem Markt zu kaufen. Ein grün-blauer
Bolder Opal, aus den Fundstätten in Queensland,
wird mein Geburtstagsgeschenk, aber erst nächste
Woche, denn das wird eine Überraschung auf See.
Uwe leistet sich einen Känguru-Hut, das Leder
ist unheimlich leicht und der Momo Skipper behält
jetzt immer einen kühlen Kopf. Vom Kauf eines
der vielen angebotenen Krokotäschchen in naturfarben
oder modischem pink oder blau, nehmen wir Abstand,
nicht mal einen Krokodilgürtel leisten wir uns.
Aber Brezeln, echte schwäbische Brezeln entdecken
wir in einem Café, vier Stück zu sieben
Dollar, die schmecken wie daheim! Im bestens sortierten
Supermarkt Woolworth stocken wir unsere Vorräte
wieder auf und ganz frisches Gemüse besorgen wir
im Rushdy Markt.
Geschäfte mit den Touristen scheinen auch die
vielen Didgeridoo-Händler in der Stadt zu machen.
Wir hören am Abend die hervorragende Band mit
Dave Cook an in der Hafenbar bei einem XXXX-Bier. Unglaubliche
Töne lockt Dave aus seinem Didgeridoo.
Crew Wanted
steht auf dem Zettel, den wir an die Pinnwand des Backpacker-Hotels
heften. Dominik, ein junger 28 jähriger Pole,
meldet sich bei uns. Er ist schon längere Zeit
in Australien unterwegs. Eigentlich wollte er auf dem
Landweg nach Darwin reisen und anschließend nach
Bali weiter fliegen. Dominik entschließt sich
spontan für den Seeweg durch das Barriere Riff
und sagt zu. Wir machen ihm klar, dass er drei volle
Wochen durchhalten muss, denn das Top End von Australien
wird immer einsamer, er hat also keine Möglichkeit
mehr auszusteigen. Wir hoffen nur, dass er seefest
ist.
Dominik, unser neues Crewmitglied
Inselhopping
Am 3. Juli: um 7.30 Uhr lösen wir die Leinen in
Cairns und segeln in der Lagune nach Norden. Das parallel,
im Abstand zwischen 30 und 250 Kilometern, zur Ostküste des Kontinentalsockels verlaufende
Great Barrier Riff besteht aus einer Kette von 2900
Einzelriffen, 1000 Inseln, sowohl Koralleninseln als
auch Überbleibsel versunkener Küstengebiete.
Das Barriere Riff ist das größte Korallenriff
der Erde und wird als 7. Weltwunder der Natur bezeichnet
und gehört seit 1981 zum Weltnaturerbe. Wir konnten
uns diese gigantischen Ausmaße im Vorfeld überhaupt
nicht vorstellen.
Der Ursprung des Riffs liegt 18 Millionen Jahre zurück
und es wächst heute noch seewärts. Auf der
vom Festland abgewandten Seite, dem Outer Reef, fällt
das Riff, d. h. der Kontinentalabhang bis auf 2000
Meter Tiefe steil zum Meeresboden ab. Hier fahren die
professionellen Taucherboote mit ihren Gästen
hin, für uns mit der Momo bietet sich am Außenriff
keine Möglichkeit die Unterwasserwelt zu sehen,
die Bedingungen sind zu rau. Wir bleiben in der geschützten
Lagune und laufen die darin verstreuten Inselchen an,
die wir aber leider mit den Krokodilen teilen müssen.
Dominik hat Glück, er kann sich langsam an das
Bordleben gewöhnen, heute ist gemütliches
Segeln zur Insel Low Islet angesagt. Der nächste
Tag dagegen wird anspruchsvoller und spannender mit
mehr Wind und engen Riffdurchfahrten. Zusammen mit
einem Fischerboot ankern wir vor Hope Island, einem
Mini Inselchen. Wir sind ganz heiß darauf, die
Unterwasserwelt kennenzulernen, aber ein Schild am
Ufer warnt eindringlich vor Krokodilen, also schwimmen
wir lieber nicht.
Alle Inseln dicht am Festlandufer
sind auch Ausflugsziele der Krokodile.Salties nennen
die Aussis, die Salzwasser Krokodile. Überhaupt
lieben die Australier Abkürzungen, selbst nennen
sie sich Aussie, dann gibt es die Salties, die gefährlichen
Salzwasserkrokodile, die etwas harmloseren Süßwasserkrokodile
sind die Freshies, das Frühstück ist das
Brekki, Gemüse nennt man logischerweise Vegies,
das Barbeque, eine ganz wichtige australische Freizeitbeschäftigung
wird Barbie genannt.
Aus Respekt vor den Salties sind wir von den Schnorchelmöglichkeiten
eher enttäuscht, vom Segelrevier dagegen total
begeistert. Der Wind bläst Tag für Tag konstant
mit 25 bis 30 Knoten, ein komfortabler Vorwindkurs,
Segeln vom Feinsten mit wenig Seegang!
Hope Island
So auch am 5.
Juli, meinem Geburtstag!
Überraschung! Ich bekomme einen grün-blauen Opal
Stein von Uwe zum Geburtstag und einen „day trip“ mit
dem Segelboot Momo an das Cape Flattery. Unterwegs
sehen wir am Ufer schneeweiße Sanddünen.
Es ist Quarzsand, der am Cape Flattery auf Frachter
verladen wird. Als Geburtstagsgäste lassen sich
am Ankerplatz hinter dem Kap vier Delfine blicken und
verbreiten mal wieder gute Laune. Dichter Regenwald
erstreckt sich hinter feinstem weißen Sandstrand
am Festland, ein Traumanblick, aber dabei bleibt es
auch. Salties! Auf dem Restaurant-Boot Momo gibt’s
Dinner und am Abend bringen wir Dominik Skat spielen
bei – endlich haben wir einen dritten Mann!
Lizard
Island war der „Geheimtipp“. Am
nächsten Tag manövrieren wir zwischen dem
Saumriff der Insel zum Ankerplatz in die traumhaft
schönen Bucht. Vor uns ragt ein 368 Meter hoher
Berg auf, der Cooks Lookout. Wieder mal war James Cook
vor uns da, genau am 12. August 1770! Er benannte die
Insel nach der Monitor-Eidechse. An Land erkundigen
wir uns erst mal nach den Krokodilen und da seit Jahren
keine mehr gesichtet wurden, sind wir heute mal mutig
und spazieren durch die Mangrovenwälder über
mächtige Granitblöcke zum nahe gelegenen
Resort für sehr betuchte Gäste. Wenn nur
die Tage länger wären! Die Wanderung auf
den Cook`s Lookout nehmen wir uns für morgen vor.
Nach dem anstrengenden Aufstieg werden wir mit einem
spektakulären Blick auf die die Insel umgebenden
Korallengärten belohnt.
die Blue Lagoon von Lizard Island
Cooks Lookout
Endlich Schnorcheln!
Im frischen, 19 Grad kalten Wasser entdecken wir wieder
eine neue Korallenwelt, eine unglaubliche Vielfalt,
auch wenn wir nur einen Bruchteil der im Barriere
Riff vorkommenden 359 Hartkorallen, 80 Arten von
Weichkorallen, 1500 Fischarten und 5000 Weichtieren
sehen, erfreuen wir uns an phantasievollen bunten
Rifffischen. Furcht einflößend sind die
zwischen den Riffen eingekeilten Mördermuscheln.
Sie lauern mit ihren türkis und blau gezackten
offenen Muschelmäulern. Ihr Schlund misst bestimmt
1,50 Meter und aus diesem ragt ein „Rohr“ von
15 Zentimetern Durchmesser. Da möchte ich lieber
keinen Fuß in ihre Nähe bringen. Plötzlich
bin ich umringt von einem Schwarm hellblauer Fische,
Abertausende! Das Wasser ist gesättigt mit Fischen,
alle sind 10 Zentimeter lang, alle schwimmen synchron,
alle Augen in einer Richtung – wer glotzt wen
an? Ein Unterwasserschauspiel für Stunden, aber
nach zwanzig Minuten sind wir durch gefroren. Wir
sind wärmere Wassertemperaturen gewohnt.
Cape
Melville ist unser nächster Ankerplatz.
Bei Sonnenaufgang verlassen wir Lizard Island, die
Entfernung von 70 Seemeilen schaffen wir locker.
Riesige Boulder sehen wir am Festlandufer, bevor
wir um das Kap biegen. Auf den Wind ist einfach Verlass,
die Sonne scheint, das Wasser türkis und glasklar,
was will man mehr?
Fisch wurde heute auf Momo
bestellt. Nach 20 Minuten hängt auch schon einer
an der Angel, eine School Mackerel. Zum Lunch wird
sie vom Smutje in Tomatensoße mit Spagetti
serviert und zum Dinner, hinter Cape Melville, paniert
und gebraten mit Kartoffelsalat.
Ganz alleine liegt
Momo hier vor Anker, Fallböen brausen von den
Bergen. Man braucht nur gute Nerven und einen festen
Schlaf, dann fühlt man sich hier sicher wie
in Abrahams Schoß. Die Batterien werden jedenfalls
immer voll geladen.
die Boulder von Cape Melville
Nach Morris Island, einem Sandhaufen
mit zwei Palmen führt uns der nächste day
trip.
72 lange Seemeilen, normal kein Problem, aber ausgerechnet
heute schwächelt der Wind. Ausbaumen, ausreffen,
reffen, schiften, alles neu für Dominik, er kommt
dabei richtig ins Schwitzen. Zur Stärkung gibt’s
mittags wieder Makrele, heute in Senfsoße.
Cape
Weymouth
7.00 Anker auf, rasante 60 Seemeilen und schon um 4
pm fällt unser Anker neben zwei Trawlern. Mit
dem Dinghy statten wir ihnen einen Besuch ab und
kaufen für 10 Dollar einen Fisch und bekommen
noch ein paar Austern und einen dicken Langustenschwanz
als Dreingabe. Am Ufer treffen wir im kleinen geschichtsträchtigen
Ort Portland Road, heute bestehend aus insgesamt
vier Häusern, auf Jameson und Kate. Sie erzählen
uns von dem großen und kleinen Saltie, die
regelmäßig ans Ufer kommen, dort wo momentan
unser Dinghy steht. Hoffentlich sind die Salties
nicht hungrig, wir müssen zurück zum Schiff.
Hammerböen erwarten uns in der Nacht, aber der
Ankergrund ist wieder sicher.
Langustenschwanz vom Trawler
Der letzte Zipfel Nord-Ost-Australiens,
das Top End ist die Cape York Peninsula.
Wie eine Pfeilspitze ragt sie nach Norden in Richtung
Papa Neuguinea. Es ist die einsamste Gegend und eines
der letzten großen Wildnisgebiete der Welt.
1848 hat der Australien Forscher Edmund Kennedy notiert: „Sumpfgebiete
voller Krokodile, reißende Flüsse und die
Angriffe der Aborigines machen die Expedition zum Albtraum.“
Cape
Grenville
ab 6.oo morgens geistert unser Skipper an Bord herum,
er will früh los. 45 Seemeilen und einige Riffdurchfahrten
liegen vor uns und das bei 5 – 6 Windstärken.
An einer Engstelle kommt uns der Tequilla Sunrise
Frachter entgegen und will nicht ausweichen, er sei
ja im Fahrwasser, so seine Antwort am Funkgerät.
Recht hat er, aber man kann`s ja mal versuchen! Dominik
sitzt als Ausguck am Bugkorb, als wir zwischen der
Bremner Shoul und Highgate Hill nur noch 2,70 Meter
Wasser unter dem Kiel haben – halten wir kurz
die Luft an, Momo hat nochmal Glück mit
einer Handbreit Wasser unter dem Kiel. Wieder mal
liegen wir vor einer Traumbucht vor Anker, weißer
Sandstrand mit Mangroven um Ufer. Wir schlagen alle
Vorsicht in den Wind und wagen uns kurz an Land,
gefasst auf einen Saltie Übergriff.
Mangroven und weisser Sand am Cape Grenville
74 Seemeilen
sind es zur Escape River Mündung.
Um 3.00 Uhr früh heißt es deshalb Anker
auf, in stockfinsterer Nacht. Seetauglichkeitsprüfung
für unseren Neuling Dominik, gleichzeitig mit
ein paar Stunden Nachtfahrt. Für heute ist Starkwind
bis 35 Knoten angekündigt – unser 74-Meilen-Pensum
schaffen wir so locker. Aber als erstes kommt uns ein
Warship
auf Kollisionskurs entgegen, gleich darauf sehen wir
an Steuerbord die Lichter des Frachters Termiti, an
Backbord die Lichter vom Frachter Warrender. Jetzt
wird’s aber Zeit dass es hell wird. Unsere Route
führt zwischen den Islets Bushy und Cairnross,
zum Isher Point, No. 2 Point, Reid Point, Furze Point
zum Sharpe Point, dann liegt die breite Mündung
des Escape River vor uns. Noch immer kachelt es, die
Einfahrt über die Barre bei Spring-Niedrigwasser
und hohen Wellen ist abenteuerlich. Der Adrenalinspiegel
steigt, gebannt beobachten wir unser Tiefenmesser.
3,10 Meter zeigt es an, wieder nur eine Handbreit Wasser
unter dem Kiel. Erst nach zwei Flussbiegungen sind
wir geschützter, manövrieren an Perlfischernetzen
vorbei und ankern vor einem Mangrovenwald. Als der
Anker um 14.00 Uhr im Fluss fällt, fühlt sich das am Ufer
schlafende Krokodil gestört und gleitet lautlos
ins Wasser. Landgang ist kein Thema mehr, außerdem
befinden wir uns mitten in der Wildnis, die Mangrovenbäume
am Ufer sind über dreißig Meter hoch und
das Sumpfgebiet undurchdringbar.
Mangrovenwald am Escape River
Am nächsten Morgen
gehen wir im Escape River bei Nieselregen Anker auf.
Eine anspruchsvolle Strecke
nach Thursday Island liegt vor uns. Momo läuft
wie der Teufel, 8,4 Knoten schnell im Durchschnitt.
Um 10.00 Uhr bekommen wir überraschend UKW-Funkkontakt
mit der SY Thule. Vor zwei Monaten haben wir uns von
Ursula und Rainer in Neukaledonien verabschiedet, sie
sind mit ihrer Thule über die Inselgruppe Vanuatu
und die Solomons unterwegs gewesen und steuern jetzt
Australien an. Das ist vielleicht ein Zufall, in wenigen
Stunden werden wir uns vor Anker in Thursday Island
wieder treffen! Querab liegt jetzt Cape York, der nördlichste
Punkt des 5. Kontinents. Noch 18 Seemeilen bis Thursday
Island, der Einklarierungsinsel in der nur 150 Kilometer
schmalen Torres Strait gelegen, die Australien von
Asien trennt. Unsere Geschwindigkeit über Grund
pendelt jetzt um sagenhafte 10 – 11Knoten, so
stark ist der Gezeitenstrom hier oben in der Torresstrasse.
In früheren Zeiten war die Torresstrasse wegen
ihrer vielen Riffe und der unberechenbaren Strömungen
eines der gefährlichsten Seegebiete der Welt.
Wir mit unseren modernen Navigations- und Kommunikationsmitteln
haben da keine so großen Probleme mehr.
mit bis zu 12 Knoten brettern wir durch die Torresstraße
Die Inseln und Inselchen um uns sind sehr einfallsreich
benannt: Sie heißen No. 4 , No. 1, No. 3 und
No. 2 Islet, Prince of Wales Island, Wednesday Island,
Friday Island und gegenüber, nur zwei Meilen von
Thursday Island liegt durch ein Riff getrennt Horn
Island. Unser Anker fällt um 14.00 Uhr vor der
Insel und nur wenige Minuten später erreicht die
SY Thule den Ankerplatz, jetzt gibt’s viel zu
erzählen!
Wiedersehen nach zwei Monaten
Aufregung am Abend!
Wir mischen gerade die Skatkarten, da hören wir
draußen jemand „Momoooo“ rufen. Was
ist los? Auf dem schwarzen Wasser machen wir ganz dicht
bei uns einen Pulk Schiffe aus. Auf das neben uns ankernde
australische Segelboot ist ein Fischerboot gedriftet,
an dem zusätzlich noch ein Schwimmcontainer und
drei aneinander gekettelte Dinghys hängen. Segelboot,
ein führerloses Fischerboot, Container und drei
Dinghys treiben in der Dunkelheit immer dichter auf
Momo zu. Unser Anker liegt unter den driftenden Schiffen,
wir können nicht Anker auf gehen, wir können
lediglich noch weiter Kette stecken. Fieberhaft versuchen
wir per Funk Verantwortliche für das Fischerboot,
zu finden. Ergebnislos. Lediglich Powerboote kommen
zur Hilfe und versuchen das Weiterdriften aufzuhalten,
schon treiben die drei Dinghys an Momos frisch lackiertem
Rumpf entlang. Endlich - nach über einer Stunde
hat jemand den Schlüssel des Fischerbootes aufgetrieben.
Endlich hat der nächtliche Spuk ein Ende und das
Gespann wird an seinen ursprünglichen Ankerplatz
gefahren. Zur Nervenberuhigung gibt’s auf Momo
eine extra Runde Bier, eine ganz teure, erst am Nachmittag
gekauft vom „Hotel“ an der staubigen Ortsstraße
auf Horn Island.
Mit der Fähre ab Horn Island fahren wir an Thursday
nach Thursday Island. Wir brauchen Nachschub an Bier
und Proviant. Thursday Island ist ein Fischereihafen,
Verwaltungszentrum für die in der Torres Strasse
liegenden Inseln und Einklarierungsort für die
Yachties. An Bord vom Momo verbringen wir noch den
nächsten Tag, Uwe mit Wartung, Dominik mit Angelversuchen.
Vom Baden am Riff hält uns ein Krokodil ab, so
schnell wie sich das Tier bewegt, will ich ihm nicht
im Wasser begegnen. Am Abend sehen wir zum zweiten
Mal die "Endeauvor", auch sie ankert vor Horn Island.
Für uns die Gelegenheit, morgen früh beim
Auslaufen, mal wieder eine Fotoserie zu schießen.
Momo und Endavour
Samstag, 16. Juli
Momo segelt in der glasklaren türkisfarbenen,
nur zwölf Meter tiefen Arafura See im Golf of
Carpentaria. Der Strom läuft mit uns und schon
bald haben wir das Inselgewirr hinter uns gelassen.
Die Nacht fahren wir durch, es wird die erste Nachtfahrt
für Dominik, eine böige Nacht. Am Sonntag
erreichen wir mittags das Cape Wessel und ankern in
der einsamen Two Island Bay. Nur die SY Thule
liegt hier schon vor Anker. Zwei Mantas umkreisen die
Momo. Krokodilspuren im Sand können uns heute
nicht von einem Lagerfeuer abhalten, zu Fünft
fühlen wir uns stark!
Lagerfeuer am Cape Wessel
Thule unter Vollzeug und Besanstagsegel
Full speed segeln wir Darwin entgegen. Ganz nah rauscht
mit Vollzeug die Thule an uns vorbei für richtige
Action-Fotos mit anschließender Regatta. Ständig
müssen wir jetzt die Segelstellung optimieren – unsere
Momo hält gut mit.
New Year Island lassen wir
an Backbord liegen – ach wären wir doch
schon auf Christmas Island, wünsche ich mir.
Inzwischen ist Donnerstag, 1.00 Nachts und wir passieren
Cape Croker und um 11.00 Uhr am nächstem Mittag,
bei gnadenloser Hitze, fällt unser Anker, zwei
Seemeilen vor Cape Don. Regattasegler Rainer ist
schon vier Stunden vor uns eingetroffen. Ursula wartet
schon mit dem Kaffee auf uns.
Endspurt durch die Dundas
Strait nach Darwin!
In dem schwierigen Gezeitengewässer ist das genaue
timing wichtig. Das bedeutet für uns, am nächsten
Morgen um 4.45 Uhr Anker auf gehen. Mit nur vier Windstärken
brausen wir in der dunklen Nacht mit sagenhaften 10
Knoten durch das mitströmende Wasser. Um 10.00
Uhr kippt der Strom, aber jetzt legt der Wind zu. Mit
6 Beaufort laufen wir immer noch Rumpfgeschwindigkeit
in der Clarence Strait und dem Howard Channel, trotzdem,
es ist jetzt schon klar, wir schaffen den Ankerplatz
vor Darwin nicht mehr bei Tageslicht. Uwe schießt
noch Fotos von der Thule vor untergehender Sonne. Dann
tauchen die Lichter der Stadt an backbord auf und wir
staunen nicht schlecht über Hunderte von Ankerlichtern
in der weitläufigen Fanny Bay vor Darwin. Jetzt
fällt uns wieder ein, dass morgen der Start der
Rallye Indonesia beginnt. Die meisten der teilnehmenden
Schiffe stehen startklar in der Bucht. Weit draußen
fällt deshalb unser Anker.
Thule kurz vor Darwin, leider kriegen immer nur die
anderen
so schöne Fotos, weil der Fotograf halt an Bord von
Momo weilt!
23. Juli Fanny Bay
Bevor wir uns morgens dichter an den Strand verholen,
beobachten wir noch den Start der Ralley und entdecken
dabei unsere finnischen Freunde Kalle und Heläna,
von der Elaine. Ein Hallo im Vorbeifahren. Mit ihrer
Route über Indonesien wird ihre Weltumseglung
ein Jahr länger dauern als unsere. Dominik verlässt
uns, sein spontaner „Segeltörn“ endet
in Darwin, er hat sich gut gehalten, wurde nicht
einmal seekrank, er wird jetzt weiter nach Bali weiter
fliegen. Wir aber wollen ein paar Tage in Darwin
bleiben. Eine Taucherin desinfiziert unsere Borddurchlässe,
dazu taucht sie unter das Boot und sprüht ein
rotes Desinfektionmittel in die Borddurchlässe,
jetzt dürfen wir 14 Stunden lang die Toilette
nicht benutzen. Diese Vorsichtsmaßnahme verlangen
die Marinas, sie wollen verhindern, dass sich Muscheln
und Würmer verbreiten, anschließend ist
es uns dann erlaubt eine der Marinas anzulaufen. Wir
fahren in die ruhige und kostengünstige Tiperary
Waters Marina.
Durch eine Schleuse gelangen wir in
einen kleinen ruhigen Hafen. Der Hafenmeister ist super
freundlich und unsere Stegnachbarn sind die „Thules“.
Momo wird von ihrer Besatzung gründlich entsalzt
und poliert, dann besorgen mal wieder Ersatzteile,
unter Anderem ein spezielles Lager für unsere
Ruderanlage, auch versuchen wir unsere 12 Liter Gasflasche
füllen zu lassen, jedoch ohne Erfolg. Dazu haben
wir extra ein Auto gemietet, werden aber von einer
Adresse zur anderen geschickt. Wir geben entnervt auf.
Mit einer Wagenladung Proviant für die kommenden Überfahrten
zu den Inseln Christmas Island und Kokos Keeling kehren
wir zur Marina zurück.
Die nächsten Tage
sind ausgefüllt mit den üblichen Wartungsarbeiten,
eine größere Arbeit ist das zerlegen des
Ruders mit dem Einbau des neuen Lagers, aber unter
fachlicher Anleitung von Rainer schafft das Uwe locker.
Darwin, die Hauptstadt des Nothern Territory
erreichen wir mit dem Bus ab Tiperary Waters. Die moderne
Stadt erwartet uns mit einer palmengeschmückten
Fußgängerzone, der Smith Street Mall.
Wir schlendern einfach von Cafés über
Souvenierläden und Bierkneipe zum Supermarkt.
Mehr sight seeing schaffen wir nicht in der tropischen
Hitze.
Unsere begrenzte Zeit in Australien geht zu
Ende – aber
nicht, ohne wenigstens noch einen Ausflug in den Busch
zu machen. Spontan buchen wir für die nächsten
drei Tage eine geführte Tour in das Outback, den
Kakadu Nationalpark, „For young fit travellers“ steht
im Prospekt, da sind wir mal sehr gespannt, wie uns
das gefällt. Von „zu Hause“ nehmen
wir lediglich unsere Schlafsäcke, die Wanderschuhe,
Flip Flops, zwei Wasserflaschen und das Waschzeug mit.
Unser dreitägiger Ausflug im Kakadu Nationalpark
Der größte, 20 000 Quadradkilometer umfassende
Nationalpark Australiens, beginnt 170 Kilometer östlich
von Darwin. Er gehört seit 1987 zum Unesco Weltnaturerbe.
Uns erwartet eine unberührte wilde Landschaft.
Salzwassertolerante Mangrovenwälder im Sumpfgebiet
im Kontrast zum savannenähnlichen Tiefland, riesige
Eukalyptusbäume, Papierrinden- und Schraubenbäume
wachsen im Hügelland und dazwischen erstreckt
sich die 500 Kilometer lange Abbruchkante des Arnhem-Plateaus
und vier mächtige Flüsse durchschneiden den
Park.
Früh morgens um 6.50 Uhr holt uns Henry mit
einem 12-sitzigen Allradauto von der Marina ab. Ein
junger
lustiger Typ, ein typischer Aussi. Im Fond des Wagens
sitzen drei junge Mädels, Studentinnen und zwei
junge Burschen, gerade mit der Schule fertig und dazu
stoßen zwei junggebliebene Weltumsegler – und
das Witzigste, alles sind Deutsche.
Wir fahren den Stuart
Highway entlang, bis wir Richtung Kakadu Park abbiegen.
Tausende Kilometer von Nord-
nach Südaustralien zieht sich der Stuart Highway.
Unser Geländewagen rollt über den Fogg Damm,
der in den 50ern im Rahmen eines Staudammprojekts zur
Bewässerung von Reisfeldern entlang des Adelaide
Rivers aufgeschüttet worden ist. Heute ist das
Feuchtgebiet ein Refugium für Tausende von Wasservögeln.
Vom offenen Wagenfenster aus knipsen wir alles was
fliegt.
Da – ein Känguru am Straßenrand!
Sie sind übrigens inzwischen wieder zur Jagd freigegeben.
Da – ein weißer Kakadu!
Cul Cul (welcome)
der Wulna Aborigine people
Henry biegt von staubiger Hauptstraße in einen
Buschpfad ein, gerade mal so breit wie unser Allradfahrzeug.
An einer kleine Lichtung erwartet uns ein dunkelhäutiger
Wulna Aborigine. Zum Willkommensgruß gießt
er jedem von uns mit einer hölzernen Schöpfkelle
Wasser über den Kopf und führt uns anschließend
in den Urwald, beschreibt uns die Bäume und erklärt
wie an der Erdfeuerstelle gekocht wird. Ein ganz lustiger,
gnitzer Aborigine zeigt uns verschiedene Didgeridoo
Musikinstrumente und bringt, im Gegensatz zu uns, die
originellsten Töne damit zustande.
Die Malfarben
der Ureinwohner, gewonnen aus pulverisierten Steinen,
in den Farben Rot, Ocker, Schwarz und Weiß, malt
er jedem von uns auf den Arm.
Ein eingeborenes Mädchen
zeigt uns Matten und Körbe, die sie, ihre Mutter,
Großmutter und ihre Tanten aus Palmwedeln und
Gräsern geflochten hat. Zum Abschluss dürfen
wir Deutschen uns noch im Speerwerfen üben.
Crocodile-Tour
im Billabong Wetland
Kilometer um Kilometer fahren wir kerzengerade über
trockenes Steppenland, bis wir auf ein weit verzweigtes
idyllisches Wassernetz stoßen. Mit einem kleinen
Boot lassen wir uns, bitte nicht die Arme über
die Bordwand halten, durch das Billabong Wetland fahren,
auf der Suche nach Krokodilen. Australien ist übrigens
im Gegensatz zu Neuseeland das Land der giftigsten
Tiere! Die Salties liegen schläfrig am sandigen
Ufer, meist unter Mangrovenbäumen. Für Uwe
und mich sind die Kroks aber nur eine Zugabe, uns bezaubert
das blühende Wetland mit den vielen Wasservögeln.
Billabong
im Outback
Jim Jim Road
Die gravel road ist jetzt das Ziel. Ein Leichtes mit
unserem Jeep. Buschfeuer lodern zu beiden Seiten
der Straße, Staub und Qualmwolken vermischen
sich. Die einzigen Straßenschilder sind die „DIP“,
das bedeutet Bauchmuskeln anspannen, denn jetzt folgt
ein Schlag auf die Bandscheiben, wir donnern durch
eine Mulde. Auch nasse DIPs folgen, die Bachläufe.
Henry lacht nur, als unser Wagen nach einer Überquerung
rattert. Wir haben einen Steinkoloss aus dem Wasser
gebaggert, der jetzt zwischen den Zwillingsreifen
rumtobt. Kein Problem, der verliert sich nach wenigen
Metern wieder. Spätestens jetzt ist uns klar,
wären wir selbst mit einem Mietwagen in das
Outback gefahren, wären wir diese Strecken nicht
gefahren – und die Jim Jim Road ist erst der
Anfang.
Flussdurchquerung
Was fehlt heute noch? Kunst!
Am Spätnachmittag, goldgelb färbt die Abendsonne
die Abbruchkante das Plataus mit den Felsen von Ubirr,
erreichen wir die „steinerne Kunstgalerie“.
Die ältesten Malereien sind 20 000 Jahre alt und
finden sich auf über 5000 Plätzen im Kakadu-Park.
Auf den Zeichnungen im Mimi- und Röntgenstil haben
die Ureinwohner eine Verbindung zwischen den Menschen
und ihren mythischen Vorfahren hergestellt, es entstand über
Jahrtausende hinweg ein riesiges Bilderbuch. Zum Glück
können heute noch einige Gagadju-Aborigenes die
Zeichnungen nach alter Tradition wieder auffrischen.
Von einem Aussichtsfelsen sehen wir die 500 Kilometer
lange Abbruchkante des Arnhelm-Plateaus und können
uns nur schwer vorstellen, dass das unter uns liegende
flache, grüne, dicht mit Palmen, Eukalyptus- und
Schraubenbäumen überzogene Flachland in der
Regenzeit total überschwemmt wird, insgesamt ein
Viertel des gesamten Kakadu-Parks.
Unser Allradfahrzeug schlittert auf zerfurchter Sandpiste
durch den Busch, als Henry plötzlich anhält
und uns Holz sammeln lässt, auf dem Autodach
findet es noch Platz. Kurz vor Sonnenuntergang erreichen
wir dann das Camp, einen Sand-Trockengrasplatz, mitten
im Busch. Geschlafen wird auf einer Matte unter freiem
Himmel, ein Regen ist absolut nicht vorgesehen. Henry
weist uns zuvor noch in die Buschküche am offenen
Feuer ein: es gibt ein rustikales Dinner mit Kängurufleisch
und Büffelwürsten, dazu Gemüse und
Bulgur. Die Nacht ist warm und lau, die Moskitos
sind scheu, die Blätter der riesigen Eukalyptusbäume
rauschen im Wind und unser „Dach“ ist
die Milchstraße und ein sagenhafter Sternenhimmel.
Bushcamp, die Girlies sind ein bisschen überfordert
Rockn Roll zu den Twin Falls
Früh Morgens, nach Kaffee am Holzfeuer, Toast
und Müsli macht Henry mit uns eine Rockn Roll
Fahrt durch den Urwald. Wahrscheinlich würde Henry
gerne die Ralley Dakar mit machen, er fährt gut,
keine einzige Palme fährt er um, in letzter Sekunde
schlittert das Fahrzeug haarscharf an jedem Hinternis
vorbei. Unser Rennfahrer kurbelt am Steuer wie ein
Weltmeister. Dazu dröhnt aus dem Lautsprecher
Bob Dylan und die Beatles und Henry singt mit. Nach
einer besonders schwierigen Passage lacht er verschmitzt
und setzt sich zum Lob kurz seinen breitkrempigen Känguruhut
auf.
Es kommt noch besser, bis zu den Fenstern watet
unser Auto durch die Flussfurt. Wir halten die Kamera
gezückt,
jetzt fehlt nur noch ein Saltie im Wasser. Weiter geht’s
mit einem Boot, dann folgt ein kurzer Walk, dann stehen
wir auf einer Lichtung mit weißem Sandstrand
mit Blick auf die Twinfalls. Schöööööööööön.
Aber dann, nach einer kurzen Rodeo Fahrt, dürfen
wir wieder walken, zum top der Wasserfälle. Jetzt
wird’s ernst. Wir machen ja eine Tour für
young and fit travellers! Wir klettern steil den Berg
hoch, mitten durch den Busch, über Felsen und
Platten. Wir atmen auf als wir das Plateau erreichen,
denken das Schlimmste liegt hinter uns, aber plötzlich
können wir uns vorstellen, dass im australischen
Outback jedes Jahr Touristen verdursten, die tropische
Sonne brennt gnadenlos auf uns herab.
Sogar den einheimischen
giftigen Schlangen ist es in der Mittagshitze zu heiß,
sie warten in Felsnischen auf auf die kühlere
Abendstunden, ein Glück für uns. Über
groteske Felsformen in Rot, Ocker und Schwarz erreichen
wir mit heraushängender Zunge den Wasserfall,
der 200 Meter tief von der Abbruchkante des Arnhem-Plateaus
herabstürzt.
Dieser sensationeller Blick auf das
Kakadu-Tal, wiegt alle Mühen auf. Während
der Regenzeit ist die riesige Fläche im Tal total überschwemmt.
Abwärts geht’s leichter, aber unsere zwei
Liter mitgeschlepptes Trinkwasser ist leer und Henry
führt uns noch weiter, noch ein kleiner Walk,
zu seinem Lieblingsplatz. Ein Wasserfall mit türkisfarbenem
Teich, der zu einer Erfrischung lockt.
Heute sind wir
richtig erschöpft, ohne pardon
müssen wir unterwegs wieder Holz sammeln für
das Lagerfeuer, den längsten und dicksten Stamm
schleifen wir, am Auto festgebunden, hinter uns her.
Der Baum wird die ganze Nacht bis in den frühen
Morgen brennen und Moskitos verjagen, haben sich doch
unsere zwei Jüngsten über Moskitos in der
Nacht beklagt. Mit Mückenspray und eingewickelt
in den Schlafsack war das für uns kein Problem,
eher die dünne Unterlage für unsere geschädigten
Bandscheiben. Morgen früh gibt’s zum Lockern
wieder eine Rockn Roll Fahrt.
Schon bei Dunkelheit
brechen wir auf, wir wollen den Yellow River bei Sonnenaufgang
erreichen. Henry kurbelt wie ein Wilder an seinem Steuer,
aber wir schaffen den Wettlauf mit der Sonne nicht.
Die Morgenstimmung über dem Billabong ist trotzdem
unbeschreiblich, die Vögel sind schon wach, auch
ein Angler steht im Wasser, vom Krokodil hören
wir nur ein lautes Platschen.
Morgen am Yellow Water Billabong
Wir holen unterwegs unser
Frühstück nach, bevor wir zu den Barramundi
Falls aufbrechen. Rockn Roll mit den 4WD. Am Fuße
des Wasserfalls kann, wer will, einen „dip in
the plunge pools“ unterhalb des Wasserfalls machen,
bevor wir hoch klettern um das Bild von oben zu sehen.
Wou, nochmal ein dip, ein kristallklares Wasserbecken
liegt fünf Meter unter uns und lädt zum Baden
ein. Aber wie kommt man da runter? Henry macht es uns
vor – er springt einfach. Unser Youngster macht
es ihm nach – und auch ich kann nicht anders,
nach kurzer Überwindung springe ich in den verlockenden
Naturpool.
Barramundi Falls
Biologieunterricht bei Henry, Thema Termiten
Ü ber die Jim Jim Road, ist die harmlos im nachhinein,
geht’s zurück nach Darwin. Endlich hält
Henry mal an, um die Termitenhügel, die zu Hunderten
an und zwischen den Bäumen stehen, genauer betrachten
zu können. Von weitem sehen sie aus wie Grabsteine
im Wald. Sie sind die hell und dunkelbraun, auch schwarz,
es gibt kleine, große und riesige, bis über
vier Meter hohe Gebilde. Beeindruckende Bauwerke. Sie
sind alle von Nord nach Süd ausgerichtet zu dem
Zweck, immer eine konstante Innentemperatur zu erreichen.
Im Osten geht auf Down Under die Sonne auf, dann wird
die „Burg“ erwärmt, Mittags erhält
sie minimale Bestrahlung und abends wird sie wieder
von der im Westen untergehenden Sonne für die
kühlere Nacht erwärmt. Die Termiten sind
staatenbildende Fluginsekten und kommen den Schaben
und Fangheuschrecken nahe und sind 2 bis 20 mm lang,
Ein Termitenstaat kann mehrere Millionen Individuen
umfassen und besteht aus drei speziellen Kasten, sie
haben eine Königin, die verkümmerten sind
Arbeiter, Brutpfleger und Nestwächter. Schädlich
sind die Viecher, sie fressen Holz, Gras und machen
auch vor Holzhäusern nicht Halt. Gesund sollen
die Termiten sein, für die eingeborene Bevölkerung
sind sie ein wichtiges eiweiß- und fettreiches
Nahrungsmittel. Termiten auf Holzfeuer geröstet,
vielleicht mit Honig? Lecker. Aus den Termitenbauten
werden Böden für Terrassen und Sportplätze
ausgelegt, weiß Henry noch zu berichten. Bei
unserer Einreise in Down Under wurde sämtliches
Holz auf Momo auf Termitenbefall untersucht.
die Termitenbauten werden bis zu vier Meter hoch
Am Abend
sind wir wieder zurück auf Momo, diese
drei Tage im Kakadu Park und unsere Fahrt durchs Barriere
Riff haben uns einen ganz kleinen Einblick in das riesige
sich über 30 Breitengrade ausdehnende Australien
verschafft. Morgen früh klarieren wir in der Stadt
beim Zoll aus, kaufen noch frisches Brot ein und machen
uns auf die drittlängste Non-Stop-Fahrt unserer
Reise. Der Wind soll uns über den Indischen Ozean
nach Chrismas Island bringen – 1500 Meilen westwärts.
Wünscht uns bitte „fair winds“!
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