Unser Logbuch

hier gibt`s das Neueste von unserer Reise.

Die Einträge hängen davon ab, wann wir einen Internetzugang

finden. Wir werden natürlich versuchen, möglichst aktuell zu sein


 
Datum 26. September 2009
Position 32°44,50´N, 016´43,17´W -Madeira, Quinta do Lorde, Atlantik
Seemeilen bisher 2584
Wind NE4 Bft
Tage unterwegs 139


Porto Santo

Zehn Tage Stopp auf uraltem Vulkangestein, mitten im Atlantik, zwischen Azoren und Kanaren

Vor 10 bis 40 Millionen Jahren erhob sich die Insel durch unterseeische Vulkanausbrüche aus dem Meer. Im Jahr 1418, als die portugiesischen Seefahrer João Gonçalves Zarco, Tristão Vaz Teixeira und Bartolomeu Perestrelo den Archipel Madeira mit Porto Santo "wiederentdeckten", fanden sie eine dicht bewaldete Insel mit vielen Drachenbäumen, Wacholderbüschen und Baumheide vor. Die Siedler von Porto Santo holzten dann im Laufe der Jahre alle Bäume ab. Heute sehen wir nur noch eine kahle Vulkanlandschaft mit roten, braunen und schwarzen Vulkanbergen und auf dem Vulkansand wachsen höchstens Agaven und der anspruchslose Feigenkakteen. Sieht man heute Palmen und blühende Blumen in den Gärten, so sind sie künstlich bewässert. Aufwändig, denn das Wasser auf Porto Santo wird einzig aus einer Entsalzungsanlage gewonnen, es gibt nicht einen Fluss. Das Klima ist trocken – normalerweise, solange wir hier sind, regnet es allerdings immer mal wieder. Wir genießen jedoch das angenehme Klima und die Tage auf Porto Santo

Besuch an Bord
Der Stützpunktleiter vom Trans Ocean Club (der Club ist eine Vereinigung zur Unterstützung von Blauwasser-Seglern) Dieter Homeier, besucht uns im Hafen von Porto Santo. Stundenlang quatscht die Mannschaft von der Heimkehr und der Momo mit Dieter über Gott und die Welt, die Fliegerei (Dieter war Pilot und seit seiner Zwischenlandung vor 40 Jahren auf Porto Santo ist er hier ansässig geworden), die Marine, über das Segeln, wir erfahren von den überdimensional großen EU geförderten Stromgeneratoren auf Porto Santo, und vieles über Elektro- und Funktechnik, denn da ist Dieter ein „alter Fuchs“. Er schreibt außerdem auch für die Zeitschrift Palstek. Fit, fröhlich und humorvoll, das ist Dieter mit 86 Jahren!


Dieter Homeier

Empfindsame Wesen an Bord!
Unsere Batterien, sie schwächeln und der Lichtmaschine fehlt es an Selbsterregung. Sie brauchen mehr Zuneigung. Die unendliche Geschichte nimmt ihren Lauf. Was fehlt uns denn? Stimmt der Säuregehalt? Zum Messen bekommt Uwe von Bert ein Säuremessgerät. Die Messungen sind interessant, aber, wie schon befürchtet, sie liegen nicht im grünen Bereich. Jetzt ist Handlungsbedarf, wir haben vier Patienten an Bord.

Bert und Uwe bauen eine „Batterie-Tankanzeige“ ein, ein Anzeigegerät für die Verbraucher an Bord Jetzt noch verkabeln mit der Batterie, fertig! Aber warum messen wir jetzt Minus-Strom, wenn das Ladegerät läuft? Aufregung an Bord. Herbert von der Segelyacht Cymbaline kommt jetzt auch noch zu Hilfe, zufällig ist er Elektrotechnik- und Software-Spezialist. Endlich bekommen wir realistische Anzeigen, sehen jetzt genau was Kühlschrank, Lampen, Laptop, Funk usw. aus den Batterien ziehen. Toll.

Das Grundübel aber, dass die Batterien sich nicht voll laden, ist nach wie vor ungeklärt und bleibt Thema Nummer Eins zwischen Uwe und Bert. Unsere Patienten, werden entladen, bekommen Eispackungen, werden wieder aufgeladen, bekommen wieder ihren Eiswickel und zwischendurch immer wieder die Säuredichtemessung. Eine Idee hat Uwe noch, er entfernt die Temperaturfühler von den Batterien. Ein erster Erfolg ist sichtbar.

Trotzdem, wir müssen noch auf Sonnenenergie setzen. Ein Solarpaneel haben wir aus Kostengründen vor der Abfahrt in Fehmarn gestrichen, jetzt bestellen wir eines bei der Firma SVB in Deutschland. Das Paket wird uns in den nächsten Hafen Quinta da Lorde auf Madeira geschickt.


Uwe misst die Säuredicht, 1,28 wäre optimal,
wir aber krebsen irgendwo bei 1,20 rum


Fitness an Bord heißt das nächste Thema. Auf dem Fitness-Deck der Heimkehr machen wir gemeinsam Frühgymnastik. Die Belastung an Bord ist hoch und einseitig, vor allem der Rücken macht uns Probleme.


„ Man(n)“ trifft sich z u m Internet vor dem Hafenbüro
, der Platz ist mit Maschendraht gesichert (Sind die Internetler gefährlich?) und ist nicht wirklich gemütlich. Leider reicht das Netz nicht bis an Bord.


Kunst an der Hafenmauer
Viele Segler verewigen sich auf der Kaimauer. Auch wir greifen zu Farbe und Pinsel. Tatsächlich erreicht uns Wochen später ein e-mail mit Bild von unserem Segelfreund Antonio aus Brasilien. Es zeigt ihn an der Hafenmauer, im Hintergrund die Momo- und Heimkehr- Malereien

Tourist, nein Besucher auf Porto Santo
Die meisten Touristen besuchen Porto Santo wegen des Campo de Baixo, dem herrlichen Sandstrand. Sie kommen mit den täglich verkehrenden Fährschiffen von Madeira. Puderfeiner goldgelber Sand, der sogar heilende Kräfte haben soll und türkisfarbenes Wasser auf neun Kilometer Länge, das findet man an Madeiras Küste nicht. Beim Radfahren entlang des Strandes riechen wir erst - und dann sehen wir auch Abwasserkanäle zum Strand hin verlaufen. Schade.
Vila Baleira, der Hauptort der Insel mit 5000 Einwohnern
Bei den ortsansässigen nur Vila genannt, liegt an der flachen Südküste, nur zirka zwei Kilometer vom Hafen entfernt ist ein wirklich hübsches Städtchen. Die Inselbewohner leben von der Fischerei und dem Tourismus. Im Casa de Colombo, dem heutigen Kolumbus-Museum, hat wahrscheinlich Kolumbus gewohnt während seiner Zeit auf Porto Santo. Jedes Jahr gibt es in Vila eine Festwoche mit der Inszenierung der Ankunft von Kolumbus und seiner Crew im Hafen von Porto Santo.

Fünf Segler fahren mit dem Volvo Bus, ohne Dach, auf Sightseeingtour
Auf der hinteren Rückbank sitzen neben mir lauter Segler: Uwe, Volkert, ein Einhandsegler aus Hamburg, den wir im Hafen kennen gelernt haben, Bert und Leni.
Der Bus fährt zuerst an die Ponta da Calheta, zur die Südwestseite der Insel. An diesem herrlichen Strand, vor tiefschwarzen Lavafelsen, dürfen wir 10 Minuten aussteigen. Wir kommen anderntags mit dem Fahrrad wieder, so schnell kann man diesen Platz nicht abhandeln, der Blick auf die kleine unbewohnte Insel Ilhéu de Baixo ist traumhaft schön Siehe Foto ganz oben. Der Bus quert nun die Insel und wir kommen am Golfplatz (von Severino Ballesteros entwickelt), einer teuer bewässerte Anlage, die ganzjährig Touristen anlocken soll, vorbei. Wir erreichen dann die Start- und Landebahn des Flughafens von Porto Santo. Zwischen Felswänden und Meer führt sie über die Insel in Ost-West-Richtung. In den 60er Jahren wurde der Flughafen von der NATO gebaut, heute wird er von der portugiesischen Luftwaffe und vom regulären Flugverkehr genutzt. Mitunter dient er auch als Ersatzflughafen für Madeira. Am Fonte de Areia dürfen wir wieder kurz aussteigen und die versteinerten Sandwände und den Blick hinunter auf den Atlantik, hin zur Ilhéu da Fonte da Areia genießen. Zwei weitere Aussichtspunkte fährt der Bus an, den Pico de Castelo und den Pico do Facho (516 m). Zu unseren Füßen liegt der Hafen. Einen groben Überblick hat uns diese Tour verschafft, aber eine Wanderung auf den einen oder anderen Vulkanberg ist doch ein anderes Erlebnis – auf der nächsten Insel dann.


Porto Santo ist leicht überschaubar...


... und hat einen recht rauhen Charme

Am 11. September verlassen wir das einsame Paradies mit dem Ziel
Madeira, 30 Seemeilen weiter südlich

Wir reservieren aber gleich für heute Abend in Quinta do Lorde, einen Liegeplatz. Aber wir werden nicht dort ankommen! Unsere Fahrt heute ist sehr gemächlich, ein riesiger Delfin und später noch eine ganze Horde kleinerer Delfine schwimmen einige Zeit neben uns her und vertreiben uns die Zeit.


Nach sechs Stunden liegt vor unserem Bug, die Vulkaninsel Madeira, sie ist, wie auch Porto Santo, eine Autonome Region Portugals. Fast 6000 Meter hoch sind die Vulkanberge. 4000 Meter liegen unter dem Meeresspiegel und knapp 2000 Meter ragen über den Meeresspiegel. Nahe an der Küste haben wir immer noch eine Wassertiefe von 1000 Metern.

Wir passieren gerade die Nord-Ost-Spitze der Insel, mit dem Leuchtturm vom Capo São Lorenço, als uns ein Funkruf erreicht von der vorausfahrenden Heimkehr: „Momo, Momo, hier ist Heimkehr: Wir ankern in der Bucht Baia da Abra. Ein Traum ist das hier - türkisfarbenes Wasser - purpurrote Steilklippen - Wahnsinn.“ Momo an Heimkehr: „Wir kommen“. Ein Schlauchboot mit dem Marinero von der Marina Quinta do Lorde kommt uns entgegen und will uns abholen. „We come tomorrow“ meint Uwe. Aber auch tomorrow werden wir nicht kommen.


Das Schlauchboottaxi holt uns ab


Ankerbucht Baia da Abra
Umgeben von steil ins tiefblaue Meer ragenden Vulkanfelsen fällt unser Anker auf 10 Meter Wassertiefe. Schon steht das schnelle Schlauchboottaxi mit Bert und Marlene neben Momo. Sie laden uns zu einer Spritztour entlang der Felsen und Höhlen ein. Außergewöhnliche geologische Formationen, Sandstein in erstaunlichen Farben und Texturen, erodierter weicher Fels unter Basaltspitzen, freigelegte Rinnen und vom Wasser geformte Höhlen gibt es zu erkunden. Zwei Tage lang liegt Momo ganz ruhig vor Anker. Wir sehen den Wanderern zu, wie sie über die Bergrücken zum Ponta do Furado, im äußersten Ende der Inse,l laufen. Die Segelboote in der Bucht müssen ein tolles Fotomotiv sein, ständig stehen sie mit ihren Kameras am Klippenrand. Wir vertreiben uns den Tag mit Baden, Schnorcheln, Fische gucken oder genießen ganz einfach die Stille. Nachts hören wir einmal seltsame Geräusche, unheimlich fast – ein Lachen, eine Micky Maus Stimme. Der Grund der Beunruhigung ist jedoch nur ein Vogel, der Gelbschnabel-Sturmtaucher.


Momo in der Vulkanbucht

Am 13. 9. laufen wir nicht einmal eine Seemeile weit um die Huk, in die neue Marina Quinta do Lorde, mit zwei Tagen Verspätung ein

Was für ein Empfang!
Das Schlauchboot begleitet uns an den Liegeplatz, die Leinen nimmt Carlos und sein Kollege in Empfang. In der Palmen umsäumten Hafenmeile, im edel eingerichteten klimatisierten Hafenbüro sitzt Joana. Die Skipper sind hin- und hergerissen von ihrem Augenaufschlag, ihre Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft ist wirklich beispielhaft. Da könnten sich unsere Ostsee-Hafenmeister mal ein kleines Scheibchen abschneiden! Das mit dem Augenaufschlag kriegen sie natürlich nicht hin, aber Schiffe auf den Platz zu weisen statt nur im Hafenbüro zu sitzen, müsste doch machbar sein, auch Freundlichkeit kostet nichts.


Joana empfängt uns in Quinta do Lorde

Einkäufe kann man mit dem Marinabus machen, erfahren wir. Der Fahrer bringt einen bis zum Supermarkt nach Machico und dann wieder zurück. Kostenlos. Joana informiert uns noch über sämtliche Sehenswürdigkeiten der Insel. Sie geht mit uns zu den blitzblanken Duschräumen und zum Waschraum, Waschmaschine, Trockner, Bügelbrett und Bügeleisen, alles da. Sie zeigt uns das Cafe und das Restaurant, das sich an die Hafenmeile anschließt. Wir sehen noch einen Leuchtturm (ohne Funktion), dahinter liegt ein komplettes Dorf; Häuser, Marktplatz, Brücke und Kirche , alles im Rohbau. Wenn das Dorf mit Leben erfüllt, Wohnungen und Häuser verkauft sind, wird es zusammen mit dem Hafen bestimmt ein nettes Plätzchen. Grün sei Madeira, habe ich mir sagen lassen, ich sehe jedoch nur blankes Lavagestein und so bergig wie das Gelände aussieht - gleich hinter der Marina schafft man den Weg mit dem Auto gerade mal im ersten Gang, da brauchen wir unsere Fahrräder gar nicht erst auszupacken. Wir lassen uns von Joana für eine Woche einen kleinen Leihwagen reservieren.

Quinta do Lorde

Jetzt will ich aber die Insel sehen. Wo ist sie grün, wo sind die Blumen?

Zusammen mit Bert und Marlene kutschieren wir zuerst in die Hauptstadt Funchal, sie liegt an der Südküste, vielleicht 40 Kilometer von uns entfernt. Mit jedem Kilometer wird Madeira nun grüner, sofern wir nicht gerade durch eines der vielen Tunnels fahren. Die Stadt Funchal dehnt sich vom Atlantikufer über den steil ansteigenden Bergrücken hoch. Die Häuser kleben nur so am Hang, im Vorgarten steht aber mindestens ein Bananenbaum und unglaublich viele blühende Pflanzen.

Unser Navigator, Bert, kennt sich hier bestens aus, und navigiert uns die extrem steilen Serpentinen auf den bekannten Monte hoch. Der Monte ist ein Villenort in einer parkähnlichen Umgebung auf 600 Meter Höhe und außerdem ein Wallfahrtsziel. Die Iglesia Nosso Senhoro do Monte steht auf dem Gipfel, hier ist Karl I von Habsburg, der letzte Kaiser von Österreich begraben.

Der Caminho do Combolo und die Korbschlitten
Eine Erfindung des 19. Jahrhunderts, damals ein fast normales Verkehrsmittel, gibt es heute noch als Touristenattraktion. Eine Rutschpartie im Korbschlitten, Carros de Cesto. Der Schlitten sieht aus wie eine Art Korbsofa mit Holzkufen, gelenkt wird dieses Fahrzeug von zwei traditionell weiß gekleideten Läufern mit Strohhut. Auf dem kürzesten Weg, fast senkrecht rast der Schlitten mit jeweils 2 Personen besetzt, auf der heute geteerten Straße (früher war es auch noch Kopfsteinpflaster), hinab Richtung Funchal. Auch Bert lotst Uwe genau diese „Schlittenstrecke“ mit vielleicht 30 Grad Gefälle hinunter in die Altstadt. Vor uns Schlitten, hinter uns Schlitten - die Autofahrt ist mindestens so spannend wie im Korbschlitten zu sitzen. Rechts und links des Caminho do Combolo kommen wir den schrägen Häuserschwellen beängstigend nahe. Die 600 Höhenmeter bringen wir fast senkrecht abfahrend, schnell hinter uns. Noch senkrechter geht nur noch das Cable Car, der Gondel, die auch zum Monte hinauf führt.


Mit dem Korbschlitten hinab nach Funchal

Teatime im Reids
Man gönnt sich ja sonst nichts, um 17.00 Uhr haben wir Teatime im Reids Hotel, dem Klassiker unter den Luxushotels. Bei einer tollen Sicht über Palmen hinunter aufs Meer, lassen wir uns ausgewählte Teesorten, Törtchen, Scones und Sandwiches, very british, schmecken.


Five o`clock tea im Reids

Kostbares Wasser auf Madeira
Madeira liegt am Rande der nördlichen Passatzone. Der Passat bildet mittags Wolken und Niederschläge, diese regnen im Norden Madeiras vor der zentralen Bergkette und auf den Hochplateaus ab. Das Regenwasser versickert dann in der porösen vulkanischen Schlacke. Es erreicht aber auch undurchlässige Gesteinsschichten und tritt dann in Quellen wieder aus dem Boden. Würde man das Wasser nicht in dem ausgeklügelten System der Levadas kanalisieren würde es ungenutzt durch die Schluchten wieder ins Meer fließen. So aber ist Madeira ist ein riesiges, sich selbst regulierendes Wasserreservoir.

Levadas
Die Idee des Bewässerungssystems auf Madeira war genial, jedoch gefährlich. Schon vor 600 Jahren wurde mit dem Bau begonnen. Arbeiter mussten häufig dabei ihr Leben lassen. Die offenen Kanäle ziehen sich hangparallel entlang der Täler, mit meistens nur einem Gefälle von einem Prozent über eine Gesamtlänge von 2500 Kilometern, davon verlaufen 50 Kilometer durch Tunnel. Unglaublich, wie die Kanäle über weite Strecken und dann noch durch dichten Wald, so genau verlegt werden konnten.


die Levada de Portela

Die ersten Siedler rodeten die niedrigen Hängen wo sie kleinen Ackerterrassen anlegten. Von höher in den Bergen liegenden Quellen wurden die ersten kleinen Bewässerungskanäle gebaut, teils wurden Sklaven oder Sträflinge dafür eingesetzt. Über Jahrhunderte wurde an dem Projekt gearbeitet. Die alten Levadas verlaufen noch in Natursteinen, die neueren sind aus Beton, aber alle sind sie offen und kein Kanal ist trocken.

Levadawanderungen
ein herrlicher Zusatznutzen entlang der Kanäle
Warum in den Kanälen immer Wasser fließt wird uns schon bei der ersten Wanderung klar, obwohl herrliches Wetter beim Loswandern herrscht, erwischt uns bald ein anhaltender Regen. Wie war das mit dem Passat? Mittags regnet er ab, also früh morgens loswandern beim nächsten Mal.
Zusammen mit Bert und Marlene starten wir zur ersten Levadawanderung entlang der Levadas da Portela und do Furado von Portela nach Ribeiro Frio. Innerhalb weniger Kilometer vom Hafen verändert sich das Landschaftsbild völlig, von kahlen rotbraunen Vulkanbergen zu einer saftig grünen und bunt blühenden Landschaft. Bert und Marlene, mit denen wir zusammen loswandern, drehen nach einigen Kilometern um und wollen das Auto nach Ribeiro Frio umsetzen. Uwe und ich können jetzt die ganze 12 Kilometer lange Strecke der wohl abwechslungsreichsten Levada durchwandern. Ein Wechselspiel von Licht und Schatten, Hortensienbüsche, riesige Farnbäume (Farne auf Stämmen), knorrige Lorbeerbäume, ein Wasserhaus, zwischendurch kurz Treppen, dann verläuft der Pfad wieder eben. Ein gemütliches Wandern bei nur einem Prozent Steigung. Wanderstiefel, Taschenlampe, Anorak ist ein muss, steht im Wanderführer. Sind wir bei bestem Wetter gestartet, so ziehen jetzt Wolken auf, es tröpfelt. Die riesigen Bäume halten uns den Regen anfangs ab, es ist warm, so dass wir auf den Anorak verzichten. Wir stapfen durch Felsdurchbrüche und laufen auf Steinplatten über den Kanal, da kommt uns doch tatsächlich ein Moutainbiker entgegen, das Rad auf der Schulter tragend. Am Hang ein Wasserfall, aber den haben wir jetzt auch aus den Regenwolken. Ausgesetzte Stellen, mit Stahldrähten abgesichert, folgen mit Blicken über den Wald hinab ins Tal, läge das nicht im Nebel versteckt. Ein Tunnel, und dann schlängelt sich unser Pfad um immer noch einen Berghang. Klatschnass erreichen wir unser Ziel, Ribeiro Frio, wo auch schon Bert und Marlene schon warten. Eine längere Begtour mit dem Auto liegt hinter ihnen.



An einem anderen Tag machen wir die Levada Grande Risco, auch Forellen-Levada genannt, da sie an einem kleinen Forellenteich vorbeiführt. Die Fische finden wir aber auch immer wieder im Wassergraben an, den wir 6 Kilometer „hoch“ laufen. Mystisch hängen an den Bäumen lange zottelige Flechten. Oben endet die Levada, in einer Lichtung mit Wasserfall, beziehungsweise beginnt sie hier, wie auch für uns wieder der Rückweg.

Wie unterschiedlich die Levadas in ihrem Charakter sind, zeigt uns die dritte Levada, die wir entlang wandern, die Levada do Caniçal, die Akazien-Levada. Diese führt uns erst zwischen kleinen Wohnhäusern mit Blumengärten vorbei mit Hortensienblüten so groß wie ein Kinderkopf, bis wir dann freien Blick auf die vielen Hangterrassen, nur Badehandtuch großen Gärten oder Äcker haben. Nun säumen rechts und links Akazien den Wasserlauf entlang der Berghänge bis wir mitten durch die angelegten Terrassen geführt werden.


Viele Terrassenfelder verfallen allmählich

Der Boden auf Madeira ist fruchtbar, das Klima mild, aber der Platz für Nutzpflanzen ist knapp zwischen den Bergen. So ist man auf den Bau der Terrassenfelder gekommen, in Jahrhunderte alten Techniken wurden die Mauern aus Basaltsteinen aufgeschichtet, Abzweigungen von den Levadas über Furchen auf die kleinen Äcker geleitet, so wurde das unwegsame Gelände nutzbar gemacht, die Bewirtschaftung ist Knochenarbeit.

Wir treffen einen älteren Bauern, kaum zu sehen ist er zwischen seinen zwei Meter hohen Zuckerrohrstauden, er erzählt uns in bestem Englisch, dass die Jugend für die mühselige Arbeit nicht mehr zu haben sei.


dieser Zuckerrohrbauer plaudert in bestem Englisch mit uns

Flughafen: Abflug von Heimkehr und Werder Bremen
Wir liefern unsere Mitsegler von der Heimkehr heute am Flughafen ab, sie machen eine Woche Heimat-Arbeitsurlaub. Ein Bus, begleitet von Polizei, hält hinter uns – es ist doch tatsächlich die Fußballmannschaft von Werder Bremen, die hier ein UEFA-Cup Spiel hatte.

Der Flughafen von Madeira ist sehenswert. Die Landebahn wurde in den letzten Jahren mit einer riesigen Brücke ins Meer hinaus verlängert worden. Der Platz unter der Brücke ist sinnvoll genutzt mit Sportplätzen. Fährt man mit dem Auto zum Terminal hoch, glaubt man zu einem botanischen Garten zu kommen, Blumen säumen die Straße und am Hang wachsen Hunderte von Agaven.


auf dem Flughafen von Madeira dürfen nur Piloten mit Sonderlizenz landen

Minitransat im Hafen von Funchal
Eine Fahrt in die Hauptstadt Funchal liegt jetzt auf dem Weg. Am interessantesten ist für unseren Skipper immer der Hafen – und diesmal besonders, ist doch die Minitransat Regatta dort eingetroffen. Die Regatta geht von La Rouchelle nach Bahia in Brasilien. Pogo heißt der kleine Bootstyp. Wir finden das Schiff von Norbert Maibaum aus Berlin am Kai. Gerade angekommen, so steht die „Coconut Run“. da. Acht Tage hat Norbert für die Strecke La Rouchelle – Funchal gebraucht, sein Rückstand auf den Ersten beträgt zwei. Tage. Aber Norbert ist reiner Amateur und die meisten anderen sind Vollprofis. Trotzdem hat Norbert eine sagenhafte Durchschnittsgeschwindigkeit von .acht Knoten bei zwei Tagen Flaute erreicht. Tag und Nacht allein auf einem nur 6,50 Meter langen Schiffchen! Für die über 80 Regattateilnehmer toll und eine Herausforderung. Nicht in aller Welt möchte ich mit ihm tauschen. Momos Durchschnittsgeschwindigkeit von 5 –6 Knoten sind mir da lieber, auch ihre 12 Meter Länge vermittelt mir ein besseres Gefühl, außerdem brauche ich einen Landfall, so oft es möglich ist. Ganz schön müde sieht er aber aus, der Norbert! Viel Glück für die Strecke Funchal – Brasilen, nonstop.


die Flotte der MiniTransat Regatta im Hafen von Funchal


Norbert Maibaum aus Berlin

Gerd und Reta von der SY Allegra liegen auch in Quinta da Lorde,
18 Jahre lang haben Gerd und Reta ihr Schiff, eine Reinke, liebevoll ausgebaut und mit einer perfekten Elektrik versehen! Uwe ist total von den Socken. Das Lieblingsthema von Uwe und Gert ist dann zwangsläufig das Batterie- und Stromproblem der Momo. Reta und ich gehen so lange zum einkaufen, heute dürfen wir sogar mit dem BMW vom Direktor von Quinta da Lorde in die Stadt, mit Fahrer natürlich. Wir fühlen uns wie die Kings in den weißen Ledersitzen.


Reta und Gerd

Ein sakrales Spektakel, das Fischerfest von Caniçal
Wir gehen an Bord des Thunfischfängers Azimut, die Chefin von der Marina hat auch uns zum Fischerfest eingeladen. Viele geschmückte Fischerboote fahren mit begeistertem Publikum vom Hafen Caniçal zum Nachbarhafen Quinta do Lorde, um die heilige Madonna abzuholen. Die Madonna steht das Jahr über in der Kapelle auf dem Berg oberhalb der Marina. Die Schiffe fahren im Anschluss einen Abstecher in „unsere“ tolle Ankerbucht mit den steilen Klippen. Die Mutigen stürzen sich zum Baden von Bord. Fischbrötchen und Getränke werden kostenlos verteilt. Später fahren die Fischerboote wieder zurück nach Caniçal, die Madonna darf dann in der Stadtkirche „übernachten“. Gleichzeitig fahren alle Schiffe in den Hafen ein, wir staunen nicht schlecht über das nun folgende Chaos, aber alle kommen irgendwie von Bord und treffen sich am Strand. Dort gibt es auf halbierten Ölfässern gegrillte Espetadas, die landestypischen Rindfleischwürfel auf Lorbeerstecken gespießt und dazu frisch gebackene Bolo do caco, ein Fladenbrot, bestrichen mit Knoblauch. Morgen, am Sonntag wird die Madonna wieder zurück zur Kapelle gebracht, das gleiche Spektakel noch mal, jedoch diesmal ohne uns.


die Bootsprozession vor Canical

Parks und Gärten auf Madeira
Die Natur ist Madeiras kostbarster Schatz, kaum jemand kommt hierher wegen der Kultur oder Architektur. Auch auf unserem Ausflugsprogramm stehen zwei Parks, wie der Jardim Tropical mit Palmen, Farnen und Bäumen aus aller Welt .In diesem Klima gedeiht jede Pflanze prächtig. Der Botanische Garten, Jardim Botanico zeigt alle auf Madeira wachsenden Pflanzen, rund 2000 Arten.

Aber man muss nicht in die Parks gehen, selbst am Straßenrand blühen Pflanzen in allen Farben. Die bekannteste Blume, sie gilt auch als Wahrzeichen Madeiras ist die Strelitzia, sie sieht aus wie ein Papagei und stammt aus dem südlichen Afrika. Eine Einheimische Pflanze ist der blaue Natternkopf, genannt Madeiras Stolz, sie sieht man überall in der freien Natur wachsen, wie auch die blaue Schmucklilie. Wo anderswo Unkraut wächst, blüht auf Madeira die Hortensie. Auch die Aloe vera, inzwischen überall bekannt, wächst hier wild. Fällt mir gerade ein, einen frischen Topf Basilikum bräuchte ich wieder, aber dieses Gewürz wächst hier nicht, oder die Portugiesen mögen es nicht.


Funchal ist berühmt für seine botanischen Gärten

Lorbeerbäume
Die Lorbeerwälder auf Madeira werden auch Laurisilva oder Laurazeenwald genannt. Die Baumriesen sind eine uralte heimische Vegetation, sie gehören heute zum Weltnaturerbe der Unesco. Es gibt den Stinklorbeer, den Kanarischen- und den Azorischen Lorbeer. Die riesigen Bäume speichern Regenwasser und verhindern auch Erosion. Aus den Beeren des Baumes wird Lorbeeröl hergestellt, das als Heilmittel für Hautverbrennungen, Narbenheilung und Magenprobleme Verwendung findet.

Straßen und Tunnels
Unglaublich wie viel Tunnels wohl in den letzten 5 Jahren gebaut wurden. Auf der Autobahn von Caniçal nach Funchal fahren wir allein durch mindestens 20 Tunnels, noch viel mehr folgen an der Südküste. Von Süd nach Nordwesten und von Osten nach Nord-Nordwest zieht sich auch so eine Autobahn, man kommt schnell vorwärts, aber die Sicht ist eingeschränkt.. Interessanter und auch aufregender verlaufen die Nebenstraßen. Meist haben wir beide Fenster heruntergekurbelt, da, wieder mal riecht es nach Eukalyptus – die Straße führt mitten durch einen Eukalyptuswald. Am Straßenrand, selbst in steilen Serpentinen wachsen rot und blau blühende Hortensienbüsche, eine Art Lilie in rosa und Hunderte von Blüten als Kugel auf einem langen Stängel schmücken den Straßenrand. Leider hält mein Seat-Fahrer nie an, das Bild muss ohne Bild im Gedächtnis bleiben.


Tunnelbau auf Madeira, alles mit EU Mitteln

Berge, nichts als Berge
Der höchste ist der Pico Ruivo mit 1862 Metern
und unser Wanderziel heute, die so genannte Königstour. Unser kleines Auto schraubt sich die Berge rauf und runter, bis wir unseren Ausgangspunkt, den Pico Arieiro auf 1813 Meter frühmorgens bei einer Temperatur von nur 8 Grad erreichen. Schwierigkeitsgrad anstrengend, mit steilen Anstiegen über insgesamt 550 Höhenmeter und Abstiegen über 700 Höhenmeter, Durchquerung von fünf Tunnels: so steht die Strecke im Wanderführer.



Also nichts wie los, die Sonne ist gerade aufgegangen und taucht die Gipfel und Flanken der Berge in goldenes Licht. Schon beginnt das Auf und Ab, über eine Anhöhe, wieder hinunter und hoch auf den Miradouro Ninho da Manta, gezackte Felsspitzen, der Saumpfad schlängelt sich an steilen Felswänden entlang, dann ein Felsbogen, und nach einer Stunde erreichen wir den ersten Tunnel, der durch die freistehende Felsnadel des Pico do Gato führt. Der Weg gabelt sich. Wir wandern die weitere Strecke um die Felsnadel herum, das Licht und die Ausblicke sind zu schön, außerdem ist ja der Weg das Ziel und der ist jetzt umsäumt von Baumheide und Ginster. Die kürzere Tunnelvariante sparen wir uns für den Rückweg auf. Madeiras berühmtester Wanderweg ist unglaublich aufwendig angelegt, fast durchgehend ist der Pfad mit Pflastersteinen ausgelegt, wird es ganz steil, in Stufen, meistens in Gruppen zu Hundert. Vielleicht 2000 Stufen mussten unsere Muskeln schon bewältigen. Die Aussichten auf die umliegenden Felsen und in die Täler sind umwerfend, alle umliegenden Berggipfel liegen jetzt unter uns. Nach drei Stunden ist der Gipfel des Pico Ruivo erreicht, wir schweben über den Wolken, Nebelwände ziehen auf, was für ein Glück, dass wir so früh los sind, denn jetzt verdeckt eine dichte Nebelschicht die ganze Aussicht. Ein Vesper zusammen mit der Bergkatze am Gasthaus, dann geht’s den gepflasterten Pfad und Tausende von Treppen auf und ab wieder zurück, aber jetzt durch die Tunnels, sie sind stockfinster, trotz Stirnlampe stehen wir immer wieder in Pfützen. Einzelne Nebelschwaden hängen noch in den Tälern. Stufe 5481. So gepflegt der Weg ist, aber von „Normstufen“ hat hier noch niemand was gehört, jede Stufe hat eine andere Höhe, die Oberschenkel wollen nicht mehr. Stufe 6000 nach 5 ½ Stunden. Wir haben es geschafft, sind zurück am Pico Arieiro. Die Stufen hat übrigens Gert von der Segelyacht Allegra genau gezählt!


6000 Stufen hat Gerd auf diesem Weg gezählt

Cabos, Ribeiras, Picos, Pontas und Levadas

Ein Stop am Cabo Girão, dem berühmtesten Aussichtspunkt der Insel und Europas höchster Klippe. Die Küste ragt senkrecht knapp 600 Meter empor. Ein weiter Blick erstreckt sich uns über die Küste Richtung Funchal, hinab zum Ozean, auf dem Spielzeugschiffe fahren. Selbst an diesem steilen Felsen entdecken wir Terrassenfelder, hier braucht man aber besondere Trittsicherheit.

Curral das Freias
Der Besuch des Gebirgsdorfes Curral das Freias gehört zu den „must“! Wir plagen unseren kleinen Seat auf 1088 Meter hinauf, dann schlängelt sich die Straße viele Kilometer in die kraterartige Schlucht hinab nach Curral das Freias. An den schier unwegsamen Berghängen wachsen in angelegten kleinen Terrassen die berühmten Malvasia Rebstöcke. Die Weinernte ist für die madeirensischen Bauern sicher sehr schweißtreibend.

In Faja Escura ist aber dann Schluss, Ende, Sackgasse. Wir stehen in einer Schlucht, einem Kessel, uns umragen die Bergriesen wie der Pico do Arieiro, der Pico de Cerco, der Pico do Serrado und der Chao des Terreiros. Ein beeindruckendes Bild. Nur eine Straße führt in das Tal, die müssen wir nun wieder zurück über den Pico do Serrado, wo wir noch einmal einen Blick hinab erhaschen.


die Strasse nach Curral das Freiras

Inseltour in den Norden
Die Strecke unserer Tages-Auto-Inseltour führt uns vom Hafen, über die gut ausgebaute Autobahn der Südküste, bis nach Ribeira Brava, dann hoch ins Landesinnere. Wir durchqueren die Hochebene Paul da Serra, fahren hinab nach Porto Moniz im Nordwesten, weiter noch Nordosten, entlang der alten Küstenstraße bis Santo António. Dort nehmen wir die“rapida“ Tunnelstrecke nach Süden. So erreichen wir schnell, aber fast ohne Aussicht wieder unseren Ausgangspunkt, den Hafen Quinta da Lorde, kurz vor Einbruch der Dunkelheit.

Die Autobahn im Süden ist schon unsere „Hausstrecke“, ein bisher unbekanntes Landschaftsbild sehen wir jedoch auf der Hochebene Paul da Serra, auf 1500 Meter Höhe. Durch die Nebelschwaden erkennen wir eine Mondlandschaft. Kuh-Achtungsschilder am Straßenrand- und es gibt sie tatsächlich, die Kühe. Sie benützen wie wir die Straße. Zum Grasen finden sie spärliche Grasfleckchen auf der Hochfläche. Allgäu-Kühe leben dagegen im Schlaraffenland. Steil führt uns die Straße hinab nach Porto Moniz, riesige Lorbeerbäume säumen die Serpentinen, es folgen kleine Terrassen mit Weinreben, dann sehen wir den Hafenort Porto Moniz vor dem blauen Wasser. Porto Moniz besitzt ein tolles Naturschwimmbad, eingebaut in die schwarzen Klippen, die im Atlantik vor der Küste liegen.


Porto Moniz mit seinem Atlantik-Schwimmbad

Waren seither alle Straßen neu und mindestens zweispurig, so erwartet uns nun zum ersten Mal eine alte, einspurige Strecke entlang der wilden und schroffen Nordküste. In mühseliger Handarbeit wurde die Straße von Arbeitern, auch Sklaven und Sträflingen gebaut, in Weidenkörben von oben herab gelassen, mussten sie mit Spitzhacken das harte Gestein bearbeiten. Die Dörfer liegen meist auf den Hochebenen, denn der Ozean gräbt sich in den steilen Fels. Sie Straße schlängelt sich in endlosen Kurven am Berghang entlang, sie gibt immer wieder tolle Aussichten frei, aber meist nur im Vorbeifahren. Der Tag ist einfach zu kurz.

Die Abende sind dagegen lang, schon kurz nach 19.00 Uhr wird es dunkel, der Film Moby Dick von unserer riesigen Filmfestplatte ist genau das Richtige für einen Abend auf Madeira, wurden doch Ausschnitte des Films vor der Insel gedreht. Tatsächlich wurden die grausamen Walfangmethoden bis 1981 auch vor Madeira praktiziert. Unser Nachbarort Caniçal war einst berühmt für seinen Walfang. Heute spüren Späher an der Küste die Tiere immer noch auf, jedoch für die Whale-Watching-Touren.

Am Samstag, dem 26. September müssen wir nach immerhin 15 Tagen Aufenthalt unsere Blumeninsel verlassen. Die nächste Insel wartet und den günstigen Nordwind dürfen wir auf keinen Fall verpassen! Eine weitere Herausforderung, oder machen wir das inzwischen schon mit „Links“? Lange 270 Seemeilen nonstop zu den Kanarischen Inseln, genauer zur Isla Graciosa, zur nördlichsten und kleinsten bewohnten Insel der Kanaren wollen wir segeln.

 
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