Die
Einträge hängen
davon ab, wann wir einen Internetzugang
finden. Wir
werden natürlich versuchen, möglichst
aktuell zu sein
Datum
06. Februar
2012
Position
Clarence
Bay, Ascencion Island
Seemeilen bisher
29230
Wind
Süd-Ost 5-6 Bft
Tage unterwegs
1002
Urlaub in Cape Town
Nach Johannesburg und Durban ist Kapstadt die drittgrößte
Stadt Südafrikas.
Untergebracht sind wir im „Hotel Momo“,
am Schwimmsteg des Royal Yacht Clubs.
Sonntag, der 27. November 2012. Nachwehen unseres Hexenritts auf dem Agulhas-Stroms
und erste Eindrücke.
Nach dem Frühstück und anschließendem
kurzem „nap“ fühlen wir uns wieder
wie neu geboren. Fast, aber nur fast, vergessen ist
unser heißer Ritt, zumindest schmerzt er nicht
mehr körperlich. Bei der Anmeldung im Yachtclub
wird uns ganz dringend ans Herz gelegt, sofort das
Immigrationsbüro in der Stadt auf zu suchen, obwohl
heute Sonntag ist. Mit dem Taxi fahren wir gemeinsam
mit den „Thules“ am endlosen, eingezäunten
Hafenareal entlang, passieren eine Kontrollstelle und
erreichen schließlich das gesuchte Hochhaus,
passieren wieder eine Sicherheitskontrolle und finden
dann im 6. Stock den Beamten von der Immigration. Der
Typ wäre an diesem Sonntag lieber zum Grillen
gegangen. Mit einem Blick auf unsere Papiere herrscht
er uns an, dass wir hier illegal seien. So wurden wir
noch nirgends empfangen! In jedem von uns angelaufenen
Hafen Südafrikas wurde die Anmeldeprozedur anders
gehandhabt. Wir erinnern uns an die Einklarierung in
Richards Bay, da stand Uwe zusammen mit den Beamten
am Kai neben Momo. Die Mülltonnen, sonst Ausguck
und Turngeräte der Affen, dienten als Schreibtisch.
Illegal!? In uns kocht und brodelt es. Ja nicht ausrasten,
immer freundlich und gelassen bleiben heißt es
jetzt und tatsächlich beruhigt sich der Mann hinter
dem Schalter schließlich und wir bekommen unsere
Stempel.
Wellness im Royal Yacht Club
steht als nächstes auf dem Programm. Duschen mit
ewig fließendem Wasser, was für ein Luxus,
was für ein Genuss! Aber auch Momo will von ihrer
Salzkruste befreit werden. Wir räumen an Deck
auf, unser Vorsegel, den Klüver packen wir gleich
weg in den Segelsack. Er hat unterwegs ein paar kleine
Löcher bekommen und muss vom Segelmacher repariert
werden. Unser nasses Ölzeug trocknet der Wind.
Die Bordfrau, seit dem Landfall wieder voller Tatendrang,
räumt das in der Indik-Atlantikwaschmaschine entstandene
Chaos in der Pantry und im Salon auf.
Ein Anlegerbier im Königlichen
Yachtclub,
dafür ist es jetzt allerhöchste Zeit. Während
unser Blick über den Tafelberg und die Segelschiffe
im Hafen schweift, wird uns allmählich wirklich
bewusst, es ist kein Traum mehr – wir sind in
Kapstadt! Mit einem „Castle“ vom Fass stoßen
wir an auf das Kap der Guten Hoffnung oder auf das
Kap der Stürme, wie es früher hieß.
Die gefürchtete Südafrikanische Küste
liegt hinter uns. Wir sind überzeugt, dass segeltechnisch
das Schlimmste hinter uns liegt. Ganze vier Wochen, über
Weihnachten und Neujahr, gönnen wir uns einen „Landurlaub“ in
Kapstadt und Umgebung. Wenn es uns dann wieder aufs
Meer hinaus zieht, heißt das Motto: rolling home.
Jetzt haben wir doch glatt vergessen eine Kerze anzuzünden,
nicht zur Feier unserer Ankunft in Cape Town, nein,
heute ist doch der Erste Advent.
Der berühmte Tafelberg,
das Wahrzeichen von Kapstadt
ist unsere Kulisse für die kommenden Wochen.
Seine unverwechselbare Skyline macht sein plateauförmiger
Gipfel zusammen mit dem Signal Hill, dem Lions Head
und dem Devils Peak aus. Seine Silhouette verändert
sich ständig, mal steht der Berg in gleißendem
Sonnenlicht da, mal verhüllen ihn Nebelschwaden
und oft, meistens am Nachmittag dann, wehen Fallwinde
wie Wolkenschleier ins Tal herab – ein umwerfendes
Bild.
Unser Hafen ist absolut die zugigste Ecke, der Wind
pfeift ohne Unterlass. Detlef, unser Crewmitglied,
fliegt am Donnerstag nach Deutschland zurück,
deshalb macht er noch einen Cape Town Sightseeing-Schnelldurchgang
mit dem Hop on – Hop off Bus. Abends erfahren
wir von seinen Abenteuern.
Uwe und ich haben noch immer eine lange Arbeitsliste
zu erledigen: die Ankerkette muss zum Verzinken,
die Segel zum Segelmacher, wir brauchen ein neues
Sprayhood,
Roststellen klopfen, grundieren, malen, Filter wechseln
und und und. Aber last but not least wollen wir noch
den Dieseltank öffnen und den vom Indik gut durchgeschüttelten
Restbestand an Kraftstoff, nämlich 250 Liter,
aus dem Tank pumpen, in Kanister abfüllen und
zur Marina zum Entsorgen schleppen. Sieben Stunden
schweißtreibende Arbeit, und anschließend
muss noch das entstandene Chaos im Schiff wieder in
Ordnung gebracht werden. Ach ja, als der Wind mal kurz
nachgelassen hat, haben wir Momo verlegt. Eng gequetscht
liegen wir Seite an Seite mit der Thule. Die starken
Fallböen, die vor allem abends mit Windstärke
neun vom Tafelberg herabbrettern, können Momo
jetzt nichts mehr anhaben – es sei denn der ganze
Schwimmsteg würde sich selbständig machen.
Immerhin bewegt sich ein einzelner Steg ganze fünf
Meter hin und her und mit ihm seine rechts und links
festgemachten Schiffe, ungefähr 40 an der Zahl.
„Weltumsegeln ist ein full time job“.
O-Ton von Detlef beim Abschied nehmen am Donnerstag.
Unsere Deckshand und dritter Spieler beim Skat verlässt
uns mit dieser gewonnenen Erkenntnis. Detlef hat
uns auf der anspruchsvollsten Strecke zwischen Réunion
und Kapstadt begleitet und eine weitere Hand an Bord
war klasse. Wir wünschen ihm einen guten Heimflug.
In zwölf Stunden vom Sommer in Südafrika
ins winterliche Deutschland, das ist schon krass,
wenn man bedenkt, dass wir mit dem Segelboot dafür
noch ein halbes Jahr unterwegs sein werden.
Gerhard
wohnt auf seinem gelben selbst gebauten 10 Meter Schiff
im Royal Yacht Club. Er lebt seit vierzig Jahren
in Kapstadt. Gerhard freut sich immer, wenn deutsche
Yachten einlaufen, so dauert es auch nicht lange
bis die Thules und die Momos seine Freunde sind.
Wir Fünf besuchen zusammen ein Symphoniekonzert
in der City Hall – Sibelius und Tschaikowski
wird gespielt. Eine tolle Abwechslung, wir haben
enormen Kulturnachholbedarf. Coloured People und
Weiße prägen gleichermaßen das Stadtbild,
im Gegensatz zu Durban, wo wir Bleichgesichter uns
nicht so wohl gefühlt haben.
mit Gerhard und den "Thules" beim Konzert
Marlene und Bert
„ Haltet durch, wir besuchen Euch in zwei Jahren in Cape
Town.“
So Bert von der SY Heimkehr, als sich in Bequia in
der Karibik unsere Wege trennten. Bert und Marlene
sind nach unserem Abschied mit ihrer Heimkehr die amerikanische
Ostküste hoch gesegelt, durch den Inter Coastal
Water Way, weiter über die Bahamas auf die Azoren
und im Juli 2011 mit ihrer Heimkehr nach Oberndorf
an der Oste heimgekehrt. Und dass dies nicht so einfach
dahin "gschwätzt" war, beweisen uns die Beiden
jetzt. Sie sind mit uns stolz, dass wir den Pazifik,
den Indik,
Kap Agulhas und das Kap der Guten Hoffnung geschafft
haben und wollen jetzt die Besatzung für die Strapazen
entschädigen.
Ankomme 4. Dezember!
Der Flieger mit den Freunden ist pünktlich gelandet
und im Pulk der Ankommenden können wir Bert nicht übersehen,
da er alle anderen Reisenden um Kopfhöhe überragt
- jetzt sehen wir auch Marlene. Vier strahlende Gesichter
unter feuerroten Volvo Ocean Race Kappen, Ursula und
Rainer von der Thule sind auch mit uns zum Flughafen
gekommen, überraschen die Freunde aus Deutschland.
Marlene und Bert bringen unser lang entbehrtes Grundnahrungsmittel:
Maultaschen!
Die Wiedersehensfreude ist riesengroß und während
wir zusammen bei der Budget Autovermietung warten,
bekommen wir ein Überraschungsgeschenk – Maultaschen!
Weitere Geschenke und bestellte Dinge wie Antibiotika,
Stirnlampen, Dichtungen, Gaskartuschen, Stollen, Marzipan,
und kiloweise Zeitschriften tauschen wir dann später
an Bord von Momo aus. Marlene und Bert besuchen nicht
zum Ersten Mal Südafrika, sie werden in einem
Bed and Breakfast direkt am Melkbosstrand wohnen, eine
halbe Stunde mit dem Auto entfernt von unserem Royal
Yacht Club.
Auf Momo ist alles soweit klar, wir haben frei, der
Urlaub kann beginnen.
Bei einer Tasse Filterkaffee an Bord von Momo sieht
Bert das an seinem ersten Urlaubstag anders. Ganz genau
inspiziert er die Momo und ist recht zufrieden. Der
von ihm monierte Schäkel am Vorstag ist rasch
ausgetauscht. Bert ist aber noch der festen Überzeugung,
nachdem wir sowieso schon den Dieseltank entleert haben,
dass der Tank selber auch noch geputzt werden sollte.
Wenn schon – denn schon. Ganz schweren Herzens
lassen wir uns überzeugen. Wieder herrscht Baustelle
an Bord von Momo
Anfertigung eines ...
... Spezialwerkzeugs zur Tankreinigung
Fröhliche Tank „Putzetse“ mit
der Hochdruckkupferlangschaftdieseltankreinigungslanzette!
Nichts scheinen unsere Freunde im Urlaub lieber zu
machen als Momos Dieseltank blitze blank zu putzen.
Von der Beschaffung der Materialien zur Herstellung
von individuellen ausgeklügelten Spezialwerkzeugen
aus Kupferrohr, Schläuchen, Lappen, Spachtel -
zum Sauberkratzen, Ausspülen und Durchspülen.
Vorher heißt es noch: alle Mann auf den Bug stehen,
damit der Diesel sich am tiefsten Punkt unterhalb der
10 x 10 Zentimeter kleinen Öffnung sammelt.
Erst seit Panama haben wir ja die Möglichkeit
zum Putzen des Tankraums. Auf dem Ankerplatz liegend
ließen wir damals die Öffnung in den Stahltank
schneiden. Schrauben, Edelstahlplatte und Dichtmaterial
lassen das Loch aber nicht so „gschwind“ öffnen
und schließen. Wie wir inzwischen wissen, geht
gar nichts „gschwind“. Inklusive Materialbeschaffung
im Industriegebiet von Kapstadt beschäftigt uns
die Tankreinigung insgesamt zwei Tage. Unsere Kapstadt „Sightseeing
Tour“ beginnt also im Industriegebiet.
Schwarzwälder Kirschtorte
im Century City
eigentlich suchen wir nur einen kleinen Mittagsimbiss
nach nerviger Suche im Industriegebiet nach Kleber,
einem Edelstahlbauer, einem Yachtausrüster und
einem Volvo-Penta-Händler. Wir haben uns ein
bisschen verfahren und landen ganz in der Nähe
der „Century City“, dem größten
Einkaufszentrum in Afrika. Spontan meint Bert: „das
müsst ihr sehen“und steuert auch schon
das Parkhaus an. Im Fish Basket stillen wir unseren
Heißhunger. Beim Schlendern durch das Center,
auf der Suche nach dem besten Café, staunen
wir nicht schlecht über die pompöse Gestaltung
des Centers. Mit Seefahrermotiven bemalte Wände,
teuer, edelst und alles vom Feinsten. Geschäft
an Geschäft, zum Glück finden wir schnell
ein gemütliches Café. Die riesige Auswahl
an Kuchen und leckeren Törtchen ist sensationell,
spontan entschließen wir uns für eine
echte „Schwarzwälder Kirschtorte“ made
in Südafrika. Mit Heißhunger stürzen
wir uns darauf und müssen zugeben, sie schmeckt
nicht mal im Schwarzwald besser. Jetzt aber schnell
raus aus dem Einkaufstempel, bevor wir eine Phobie
bekommen. Das Angebot erschlägt uns.
Century City
Der imposante Tafelberg, Kapstadts Hausberg
ist das Wahrzeichen der 3,4 Millionen Stadt und gehört
zum Weltnaturerbe. Der Berg ist uralt, auf 430 Millionen
Jahre wird er geschätzt, ist 1086 Meter hoch und
soll damals fünfmal so hoch gewesen sein. Die
berühmte Silhouette, sein heutiges Aussehen, erhielt
er durch Erosion von Wind und Wasser.
Der Tafelberg ist ein „must“ für
Touristen, auch für uns. Wir müssen zweimal
Anlauf nehmen, weil Sturm, Nebel und Wolkenschleier
uns vom Besuch abhalten, aber heute passt alles: Schäfchenwolken
und gute Sicht erwarten uns, als wir 700 Höhenmeter
später aus der Gondel steigen. Ein eisiger Wind
bläst um unsere Nasen, die Finger frieren – ich
kenne das Gefühl überhaupt nicht mehr. Ein
sensationelles Panorama. Der Blick reicht runter zum
Atlantischen Ozean auf die 12 Apostel Berge, die Table
Bay mit Cape Town, die False Bay und fast bis zum Kap.
Uwe hat es sich nicht nehmen lassen und ist die Tausend
Höhenmeter hoch gelaufen, wir treffen ihn, wie
er zwischen der dramatischen Felsverengung auf die „Tischfläche“ steigt.
Auf einer Fläche von 6500 Hektar wächst eine
einzigartigen Pflanzenwelt mit bis zu 1400 verschiedenen
Arten, darunter vielen endemischen. „Dassies“ gibt
es auch hier oben. Die Dassies, oder auch Klippschliefer
genannt, ähneln den Murmeltieren, sie leben gerne
in Felsspalten. Zum Sonnen auf den Felsen ist es ihnen
heute wohl zu kalt, denn nur ein Tier zeigt sich uns.
Der Blick vom Tafelberg auf Kapstadt
Zum Picknick in Cape Town
auf einem Weingut haben uns Bert und Marlene eingeladen,
bevor sich unsere Wege in der Karibik getrennt haben. „Wir
besuchen euch in Südafrika – haltet durch!“,
so Bert im Januar 2010.
Heute sitzen wir zu Sechst im Budget-PKW;
mit dabei sind Ursula und Rainer von der SY Thule.
Wo geht’s
hin? Zum Weingut Buitenverwachting im Tal von Constanzia.
Die Provinz Western Cape hat Hunderte von Weingütern.
Alle liegen idyllisch eingebettet in die Hügel-
und Bergwelt von Südafrika. Bert hält an.
Das Bild, wie wir zwischen den Rebstockreihen auf das
herrschaftliche Haus zu fahren, müssen wir fest
halten und zücken unsere Kameras. Vor jeder Reihe
mit Reben wächst ein rot blühender Rosenstock.
Weingut in Kapstadt
Die saftig grüne Wiese unter uralten knorrigen
Eichen ist unser Picknickplatz. Vereinzelt stehen hübsch
gedeckte Gartentische und Stühle. Das ist unsere
Kulisse für den perfekten Tag. Vom angeschlossenen
Restaurant werden wir köstlich bewirtet. Bei einem
und noch einem Fläschchen Sauvignon Blanc aus
eigener Produktion genießen wir den herrlichen
Nachmittag unter der Sonne Südafrikas und machen
uns über die gefüllten Picknickkörben
und Platten her: Quiches, Schinken, Fleischbällchen,
Chicken Rolls, leckere Käsevariationen, Salate,
Dips, Früchte und Süßes. Die Geschichten
dazu gehen uns nicht aus, wir könnten heute noch
da sitzen.
Picknick unter alten Eichen
Weiter im Urlaubsprogramm mit Bert und Marlene
Das Wort Programm passt nicht so richtig, wir müssen
und können nicht alles sehen, wir lassen uns mehr
treiben und genießen jeden Tag aufs Neue, und
lernen dabei auch Berts Lieblingscafés kennen.
Waterfront
Kaum ein Tag vergeht, an dem wir Vier nicht einen Abstecher
zur berühmten Waterfront, dem Vorzeige- und
Vergnügungsviertel mit Shopping Center und Riesenrad,
machen und dabei die internationale und quirlige
Atmosphäre genießen, entlang der Piers „Schiffe
gucken“ und durch Souvenierläden und Handwerkermärkte
schlendern. Neben den vielen Shops mit Diamanten
finden wir die typisch Afrikanische Kunst mit Schnitzereien,
Flechtarbeiten, Stoffen, bemalte Straußeneier,
Taschen und Geldbeutel aus Straußenleder, Kunstwerke
aus bunten Blechdosen gefertigt, Musikinstrumente
und den bunten Perlenschmuck der Zulus.
In unserem Lieblingslokal „Fish Market“ essen
wir das leckere Tages-Fischgericht mit jeweils einem
Bier zu umgerechnet 9 Euro für zwei Personen.
Ein Blick vorbei am Amphitheater. Was
wird heute musikalisch geboten? Es spielt keine Rolle
ob ein Symphonieorchester
oder die Feuerwehr spielt, die Heilsarmee auftritt
oder der Kinderchor singt. Die Begeisterung der meist
dunkelhäutigen Zuhörern mit ihren Kindern
kennt keine Grenzen.
Im Table View Hotel zelebrieren wir „High Tea“ mit
Buttermilchscones, Lachs- und Gemüsetartes und
anschließend fällt uns die Wahl schwer,
welche (alle schaffen wir nicht) der leckeren Törtchen
wir von dem riesigen bunten Buffet wählen sollen
zu unserem Kenya, Yunhan Ceylon und Darjeeling Tee.
High Tea im Table View Hotel
Volvo Ocean Race
Auch die Siegerehrung für das Etappenziel der
Volvo Ocean Racer, findet im Amphitheater statt. Marlene
lässt sich die Gelegenheit nicht nehmen, um ein
Autogramm vom einzigen Deutschen Teilnehmer, dem Kieler
Vorschiffsmann Michael Müller der mit dem Team
Puma segelt, zu holen.
Die Volvo Ocean Racer beim "In Port Race"
Endlich sind wir mal zur richtigen
Zeit am richtigen Platz, die Waterfront in Kapstadt
ist der erste Zwischenstopp
der Volvo Ocean Hochseeregatta um die Welt und das
Highlight! Von Volvo wurde eigens ein Mediacenter aufgebaut,
natürlich gibt es auch einen Shop – unsere
roten Volvo Ocean Mützen stammen von hier. Am
Grinding challenge (Winsch-System der Rennyachten)
kann man seine Muskeln testen, im 3-D Cinema sehen
wir tolle Bilder vom bisherigen Rennen und der Ride-Race
Simulator, eine Kapsel in der 10 Personen Platz finden,
soll einem das Gefühl geben mit an Bord der 70
Fuß Yacht zu sein (man wird sogar nass). Da wir
nach wenigen Minuten wieder aussteigen dürfen,
testen wir die „Fahrt“, die natürlich
weit entfernt von der harten Wirklichkeit ist.
Die ganze Volvo Ocean Race Flotte
Die Volvo Ocean Hochseeregatta
ist die teuerste und härteste Regatta der Welt
und findet nur alle zehn Jahre statt.
Gestartet sind die sechs Racer vom Team Groupama, Camper,
Puma, Telefónica, Abu Dhabi und das Team Sanya
am 29. Oktober in Alicante in Spanien. Durchweg handelt
es sich um international durchmischte Crews. Nach nur
21 Tagen und 5 Stunden von Alicante nach Cape Town,
einer Strecke von 6500 Seemeilen, ist das Team mit
Telefonica in Cape Town angekommen. 17 Stunden später
folgte Puma und erst drei Tage später lief dann
Groupama ein. Die anderen drei Racer konnten Kapstadt
nicht auf eigenem Kiel anlaufen. Beim Racer Abu Dhabi
brach in der ersten Nacht der Mast, das Team Sanya
hatte eine Kollision und der Rumpf wurde beschädigt
und der Puma Racer hatte einen Mastbruch im Südatlantik.
Die Yachten wurden per Frachter nach Kapstadt transportiert.
Gewertet werden die einzelnen Etappen und die In-Port
und Pro-Am Rennen in den jeweiligen Etappenhäfen,
so bleibt die Yacht im Rennen, auch wenn sie mit dem
Frachter in den nächsten Etappenhafen gebracht
wird oder einen Nothafen wegen Reparaturen anlaufen
muss.
Der Abu Dhabi Racer
Momo lief am 26. November um 8.30 ein,
nach 930 Tagen und 27002 zurück gelegten Seemeilen
seit dem Start in Fehmarn. Momo ist auch kein Rennboot,
die Crew wollte
unterwegs ja was sehen von der Welt.
Wir können all die bunt lackierten
Racer auf dem Trockendock bestaunen. Die Schiffe
werden wieder
in Top Form gebracht, die Crews erholen sich, ihre
Frauen, Freunde und Verwandte sind zu Besuch da.
Die Rennboote messen 21,5 Meter Länge, der Tiefgang
beträgt 4,50 Meter, sie besitzen einen Neigekiel,
das Großsegel hat 175, der größte
Spinnacker sagenhafte 500 Quadratmeter bei einer Masthöhe
von 31,5 Metern. Ausgestattet sind die Schiffe mit
einer Hauptmaschine von Volvo Penta mit 75 PS. Die
High Tec Yachten erreichen sensationelle Etmals, (Rekord
waren mal 600 Seemeilen in 24 Stunden) nur zu erreichen
mit einer bis an ihr Limit gehende Crew, die auf den
High Tec Schiffen aber null Luxus vorfindet. Die zehn
Mann plus einem Medienmann, der nur für Fotos,
Film, Schreiben, Websites zuständig ist und You
Tube, Twitter, Facebook und das Fernsehen bedient,
ernähren sich während ihrem Ritt von Tütensuppen
und Powerriegel. Keine Zeit zum Hefezopf oder Apfelkuchen
backen.
Wir werden das bunte Treiben noch ein
paar Tage beobachten können, am 11. Dezember starten dann die sechs
Racer zu ihrer 2. Etappe nach Abu Dhabi. Kurios, wegen
der Sorge vor Piraten auf der Strecke, bleibt der genaue
Verlauf streng geheim. Nach Abu Dhabi geht’s
nach Sanya/China, dann nach Auckland/Neuseeland, anschließend
nach Itajai/Brasilien, weiter nach Miami/USA, von dort
nach Lissabon/Portugal, weiter nach Lorient/Frankreich
und Zielhafen ist Galway/Irland.
Von den bunt lackierten Yachten können wir noch
tolle Fotos schießen, während wir begeistert
das In-Port Race und das Pro-Am Race mit dem Start
nach Abu Dhabi verfolgen.
Ich kann heute voraus nehmen: kein einziges der sündhaft
teuren Schiffe hat ohne größeren Schaden
wie Mastbruch, Rumpf- und Ruderschaden das Ziel in
Galway/Irland nach 45 000 Seemeilen erreicht. Sieger
nach Punkten wurde nach knapp neun Monaten, am 3. Juli
2012, das französische Groupama Sailing Team.
Groupama, der spätere Gesamtsieger
Royal Yacht Club
Die „Thules“ sind nach Deutschland geflogen.
Rainer will Ende Januar wieder zurück sein, Ursula
bleibt noch länger, sie segelt erst ab Namibia
wieder mit. Wir verabschieden uns von unseren Freunden,
bis bald, bestimmt treffen wir uns unterwegs wieder,
wie immer – glauben wir. Neu eingetroffen im
Royal Yacht Club ist Henk, Einhandsegler aus Holland,
mit seiner 8 Meter Yacht und außerdem noch ein
Katamaran aus USA. Einige unserer Segelfreunde liegen
in Simons Town oder sind die Houte Bay angelaufen,
alle haben das Kap der Guten Hoffnung noch vor sich.
Unsere 16-jährige Laura Dekker ist inzwischen
wieder gestartet, nonstop will sie in die Karibik segeln.
Sie schafft dies auch. Am 21. Januar wird sie St. Maarten
erreichen und kann sich nun als jüngste Einhand-Weltumseglerin
rühmen.
Ausflug nach Simons Town über den Chapman's
Peak
Über die Camps Bay mit der schicken Strandpromenade
und einem Stopp im Lieblingscafé von Bert führt
unser Weg. Wir lassen den Blick über das türkisfarbene
Wasser des Atlantiks schweifen, auf der Landseite überragt
der Lion's Head die Camps Bay. Weiter zur Hout Bay über
den Chapman's Peak. Spektakuläre und herrliche
Aussichtspunkte auf Traumstrände vor tiefblauem
Ozean bietet der kurvenreiche Chapman's Peak. Die Küstenstraße
wurde zwischen 1915 und 22 in den Felsen geschlagen.
Simons Town zeigt sich als hübsches kleines maritimes
Städtchen mit viktorianischen Häusern – ein
Café finden wir auch! Dann steuern wir schnurstracks
die Marina in Simons Town an und sehen gleich ein bekanntes
Gesicht an der Bar. Das ist doch Onno! Onno aus Surinam
kennen wir seit Cairns in Australien. Zuletzt haben
wir ihn in Durban getroffen, als er nach einem Ruderschaden
von einem Frachter nach Durban in den Hafen geschleppt
wurde. Wie er uns jetzt erzählt, war das aber
nicht sein einziger Notfall auf der heiklen Südafrikanischen
Küste. Onno ist aber guter Dinge. Er lädt
uns zu einer Runde ein, während er recht gelassen
von seinem weiteren Ruderschaden und den Problemen
mit der Maschine erzählt.
Blick auf die Hout Bay
Die Arts and Crafts Straßenhändler machen
gute Geschäfte mit uns. Wir kaufen sämtliche
aus Perlen gefertigte Engelchen, Sterne, Elefanten,
Pinguine und Giraffen auf, sowie einen 15 Zentimeter
hohen Christbaum, ganz aus Glasperlen gefertigt.
Die Holztiere, 2 Meter hohe Giraffen und 5 kg schwere
dicke Hippos gefallen uns zwar auch, aber dann wäre
Momo eine Arche Noah. Bevor wir unsere Rückreise
antreten, schauen wir uns noch am Boulders Beach eine
Kolonie mit 2200 Brillenpinguinen an. Mit einem Dinner
im Fischlokal in der Haute Bay bei Mariner´s
warf lassen wir den Tag ausklingen.
unser Glasperlenweihnachtsbaum
Das Kap der Guten Hoffnung
ist mit Momo zum Glück schon abgehakt, als Kap
der Stürme mit fliegendem Wasser behalten wir
es in Erinnerung, gesehen haben wir in der Nacht aber
nur das Blinken des Leuchtturms. Wir wollen das Kap
noch einmal von Landseite sehen, so fahren wir Vier
mit dem Auto zum südlichsten Punkt der 52 Kilometer
langen und 16 Kilometer breiten Kap Halbinsel. Das
Cape Peninsula ist ein National Park, die steinige
Hochebene erinnert an eine schottische Hochmoorlandschaft,
wäre da nicht die Affenbande, die sich auf der
Straße tummelt.
mit denen ist nicht zu spassen
Sofort kurble ich mein Fenster
hoch, ich traue seit Panama keinem Affen mehr. Die
Kapflora nennt man Fynbos, Silberbaumgewächse,
Hunderte Arten von Erika und Gladiolen auch verschiedene
Geranienarten sind hier heimisch. Auch Rooibos, war
für mich bisher nur ein Teebeutel, heißt übersetzt „roter
Busch“. Die alternative Teesorte ist ein Exportprodukt
des Kaplandes, der Rooibos Busch wächst nur hier.
Wir laufen die 120 Treppen hoch zum
Cape Point Peak und schauen vom alten Leuchtturm
aus, der schon vielen
Seefahrern als Orientierung half, ehrfurchtsvoll über
die Felsen hinab auf den Ozean. Das Kap der Stürme,
der Wendepunkt für die Seefahrer war in der Vergangenheit
immer die Hauptgefahr auf dem Seeweg nach Indien. Uwe
und mir läuft ein Schauer über den Rücken
- am Freitag dem 25. 11. 2011 um 20.30 sind wir vor
der Felsküste als kleines Pünktchen unter
Sturmfock vorbei gesegelt.
Die Holztafel mit der Aufschrift „Cape of Good
Hope“, unten am Strand, ist die location für
Fotos. Als endlich die japanische Touristengruppe weiter
zieht, können auch wir uns vor der Tafel „Cape
of Good Hope“ fotografieren lassen, wahrscheinlich
als die Einzigen heute, die das Kap unter Segel umrundet
haben.
Wie im „Flug“ sind
die Tage mit der Heimkehr zu Ende gegangen.
18.12. Heimkehr ade! Schön, Euch getroffen zu
haben, in Camarinas, in Bayona, in Bequa, in Südafrika – wir
sehen uns bestimmt wieder!
Elvi und Walter besuchen uns auf Momo.
Die Freunde aus Kornwestheim machen die „Gartenroute“ von
Kapstadt nach Port Elizabeth. Während ihres Aufenthalts
in Kapstadt freuen wir uns, sie auf Momo begrüßen
zu dürfen, dabei erfahren wir auch welche Straßen
in Kornwestheim gerade auf gegraben werden und wo ein
neuer Kreisverkehr gebaut wird.
Wosch mit Familie auf Momo.
Mit seiner Frau Tina und den drei Kindern samt Schwiegersohn
besuchen sie uns. Sie sind nach Kapstadt geflogen
um den 80. Geburtstag von Tinas Vater zu feiern.
Die Gelegenheit nimmt Wosch auch wahr, seinen „alten“ Schulfreund
Uwe während dessen Weltumsegelung auf Momo zu
besuchen.
die Woschs sind da!
Am 23. Dezember machen wir alle zusammen
einen Landausflug. Mit dem Auto geht’s Richtung Südosten, zur
False Bay. Paradiesische Landschaften, einzigartige
Vegetation, Wälder, Berge und Sandstrände
wechseln sich ab. Wir kommen durch die Winelands, sehen
riesige Erdbeerplantagen (es ist Erntezeit) und später
folgt die Apfelgegend Grabouw. Zwischen Bergen und
Meer windet sich kurvenreich der Clarence Drive hoch
zum Sir Lowry's Pass. Am Stony Point in Betty's Bay
besuchen wir eine Kolonie mit 1000 Pinguinen. Aber
jetzt müssen wir uns beeilen, um 13.00 Uhr ist
unser Tisch bestellt, ein halbes Jahr im Voraus! Das „In
Lokal“ wird geführt von einem ehemaligen
Diamantentaucher. Als Menü gibt es Fish and Chips,
serviert direkt auf dem Tisch, nur auf Packpapier.
Einfach gut.
Fish and chips vom Diamantenfischer
Cape Flats Townships
entlang der Autobahn N2, ziehen sich die flats vom
Flughafen bis zur False Bay. Im Maschenzaun, der die
Townships zur Straße hin umgibt, verfängt
sich der Müll, rosa, grüne und weiße
Plastiktüten bläht der Wind auf wie Luftballons.
Obwohl angeblich nur noch 50 Prozent der ursprünglichen
Townships existieren sollen, sind es noch viel zu viele.
Es gibt inzwischen „Hausprojekte“, die
sich von luxeriös, das sind Steinhaussiedlungen
dicht an dicht mit Solarpaneel und Warmwasserboiler
auf dem Dach, bis zu einfacheren Hausprojekten mit
Wellblechdach und Bretterwänden unterscheiden.
Die üblichen Behausungen aber sind absolut menschenunwürdig.
1,5 Millionen Menschen leben in schiefen Bruchbuden,
die aneinander „gebaut „ sind. Folien oder
Plastiktüten dienen als Dach, aus allen möglichen
Materialien wie Paletten, Lappen und Plastik-Abfällen
bestehen die Wände. In diesem Milieu herrscht
extrem hohe Kriminalität auch verursacht durch
Drogenkonsum in erschreckendem Ausmaß - Vergewaltigungen,
Raub, Terror durch Gangs, Diebstahl und Morde sind
an der Tagesordnung. Die Menschen haben keine Perspektive,
die Schule können sich viele nicht leisten, da
sie nicht kostenlos ist. Grotesk muten die Namen der
Town ships: Langa, Nyanga, Gugulethu, Khayelitsha – was übersetzt
heißt: Sonne, Mond, Stolz und neues Haus. Mit
einem autorisierten Tour Guide kann man in die Town
Ships besuchen, gegen ein Taschengeld für die
Einwohner. Beschämend. Die Schere zwischen Arm
und Reich in Südafrika ist riesengroß. Aber
gegen Aids weiß der Präsident Jacob Zuma
ein Rezept: gründlich duschen, das hat er wirklich
mal verlauten lassen – und er muss es ja
wissen, hat er doch drei Ehefrauen und 19 Kinder.
das andere Kapstadt
Zurück im Hafen erwarten uns mal
wieder 8 Windstärken, die festgebundene
Momo legt sich in der Nacht wie ein Motorrad in die
Kurve.
Heilig Abend in Kapstadt
Am 24. Dezember bleibt auch im Royal Yacht Club die
Küche kalt, damit hatten wir nicht gerechnet.
Spontan wird im „Gasthaus Momo“ ein Menü gezaubert,
spontan laden wir zum Essen Gerhard vom übernächsten
Steg ein. Sogar eine Nachspeise findet sich, ein „Nata“ mit
frischen südafrikanischen reifen köstlich
schmeckenden Erdbeeren. Mit einer langen Runde Skat
beschließen wir den ungewöhnlichen Heiligen
Abend. Auch Sylvester wird ungewöhnlich. Beim
großen Grillfest auf der Terrasse des Royal
Yacht Clubs feiern wir mit Gerhard, Henk, Kate und
Furguess aus Irland und Einheimischen ins Neue Jahr
hinein.
Kein neuer Unterwasseranstrich
für
Momo
der Krantermin stand fest, aber ein „Notfall“,
so die Werft, kam dazwischen. Auf einen neuen Termin
wollen wir nicht mehr warten, so langsam wollen wir
weiter. Wir machen Momo wieder reisefertig, die Passatsegel
anschlagen, Wetterberichte verfolgen, neue Seekarten
aufspielen, Papierkarten bereit legen, Proviant einkaufen,
seetüchtig verstauen. Den Startschuss wird der
Wind geben, dann verlassen wir die zugige Ecke von
Cape Town.
4. Januar 2012
Ab in die Wüste
Kurs Nord – nach Namibia an der Westküste
vom afrikanischen Kontinent
Um 8.00 Uhr früh sind wir startklar. Einhandsegler
Henk aus Holland sowie Furguess und Kai aus Irland
sind extra früh aufgestanden um uns beim Ablegen
zu helfen und uns eine gute Fahrt zu wünschen.
Vier Tage und drei Nächte werden wir unterwegs
sein nach Lüderitz in Namibia. Dort wollen wir
hin um uns die alten Repliken aus der deutschen Kolonialzeit
ansehen.
Inzwischen schreiben wir den 10. Januar und wir sind
immer noch auf See!
Was ist passiert?
schlafende Robbe
Es war ein schöner sonniger Tag bei der Abfahrt
am 4. Januar und höchste Zeit für Momo, nach über
einem Monat wieder frei in den Wellen schaukeln zu
dürfen. Sir Perkins unsere Maschine unterstützt
die Fahrt bei schwachem Wind aus Südwest. Einen
witzigen Anblick bieten uns Hunderte von dösenden
Pelzrobben. Der Körper vollkommen untergetaucht,
nur ihre Flossen mit den durch Schwimmhäute verbundenen
Zehen strecken sie aus dem kalten blauen Wasser des
Benguelastroms. Über uns veranstalten die Kaptölpel
eine Flugvorführung. Im Sturzflug stürzen
sie sich aus zwanzig Metern Höhe in den Ozean,
um zum Frühstück einen Fisch zu ergattern.
Treffer?
Die Finnmarken kennen wir aus Norwegen
Das Hurtigrutenschiff ist eine alte Bekannte, sie ist
vom Norwegischen Winter in wärmere Gefilde ausgelaufen
und kommt uns beim Auslaufen aus dem Hafen entgegen.
Die Reisenden stehen an der Reeling in Erwartung
von Cape Town. Es wird ein kurzer Besuch werden,
denn schon abends wird uns das Schiff wieder begegnen.
eine alte Bekannte, die Finnmarken
Frischer Wind um die Nase, blauer Ozean
bis zum Horizont, Begleitung von Pelzrobben, Kaptölpeln
und Delfinen - was wollen wir mehr?
Auf keinen Fall die Vorsegel bergen, aber genau diese
Arbeit kommt in der ersten Nacht auf uns zu. Der angenietete
Bügel am Backbord-Spibaum ist ausgerissen. Vorbei
der Passatsegeltraum. Beide Vorsegel müssen runter,
ein schwieriges Unterfangen wird das auf unserer Schiffschaukel
und dann noch bei Nacht. Erst nach getaner Arbeit legt
der Wind zu, Glück im Unglück. Die Nachtwache
ist heute beschäftigt mit Frachter beobachten,
denn vor der afrikanischen Küste ist ganz schön
was los.
Am 2. Tag
segeln wir über eine ruhige See, der Wind dreht
auf Südost mit 3 bis 4 Beaufort. Über uns
fliegt ein Albatros, er ist eindeutig schneller unterwegs
als wir. Uwe funkt mit Paul vom Peri Peri Netz. Um
Mitternacht briest der Wind auf 5 bis 6 Beaufort auf
und dreht auf Süd, wir müssen zwei Reffs
in das Großsegel einbinden. Wieder ist die Nachtwache
mit „Schiffe gucken“ beschäftigt.
Am 3. Tag
treibt uns der Südwind mit 6 Beaufort nordwärts
und inzwischen liegen fast 400 Seemeilen in unserem
Kielwasser.
Unsere Kalkulation geht nicht auf,
wir schaffen es nicht, Lüderitz morgen bei Tageslicht
anzulaufen. Der Skipper beschließt weiter zu
fahren bis Walvis Bay. Bei Nacht und mit dem starken
Wind will er das Risiko einen so schwierigen Hafen
anzulaufen nicht eingehen. Enttäuschung bei der
Crew.
Nächstes Ziel: Walvisbay
Grau – unsere Stimmung, grau die Suppe um uns,
grau bis zum Horizont. Der Südwind peitscht uns
mit 6 Beaufort nach Norden, der Seegang ist unruhig,
alles klappert: Teller, Tassen, Töpfe, Büchsen.
Um 21.30 Uhr liegt das Diamantsperrgebiet und Lüderitz
querab. Aber das berührt uns nicht mehr. Wir sind
genervt von den vielen Lichtern um uns herum, Fischerboote,
man weiß nie wohin die fahren, und an das Funkgerät
gehen die Fischer auch nie.
kalt ist es im Benguela Strom
Tag 5
das gleiche graue Bild getoppt von Nieselregen und
einem schwächelnden Wind. Allein für gute
Laune sorgt ein majestätisch über uns fliegender
Albatros und unter uns nimmt eine Delfinschule Momo
in ihre Mitte. „Weisswandreifendelfine“ taufe
ich sie mit ihrem weißen Streifen um den Körper.
Weisswandreifendelfin
Wir kommen kaum vorwärts und der Skipper beschließt,
die Passatsegel wieder zu setzen. Durch einen Textilschäkel
wollen wir die gebrochene Lasche des Spibaums ersetzen,
wir hoffen, dass der Notbehelf funktioniert. Eine
Mordsarbeit, aber man hat ja sonst nichts zu tun.
Beide Segel stehen wieder im Wind und Momo läuft
vor dem Wind. Das Etmal beträgt heute nur 90
und auch am 6. Tag nur schlappe 90 Seemeilen – aber
immerhin. In der Nacht kommt Nebel auf, der Wind
schläft ein und unter Maschine laufen wir nun
auf die Küste von Namibia zu.
Rot glühende Sanddünen
legt die aufgehende Sonne vor uns unter der Nebeldecke
frei. Grandios, und dazu jagen noch Hunderte torpedoförmige
Gestalten durch das Wasser, es sind Pelzrobben beim
Fischfrühstück. Pelikane mit riesigen Schnäbeln
kommen zur Begrüßung angeflogen und umkreisen
Momo neugierig. Vor uns liegt nun der Containerhafen
von Walvisbay.
die Namib glüht
Walvisbay in Namibia 22 °57 Süd und 14°30
Ost
Am 10. Januar um 10.15 Uhr
hängen wir Momo an eine Boje vor dem Yachtclub.
728 Seemeilen liegen hinter uns seit Kapstadt. Ist
das Ankommen wieder schön! Jetzt gibt’s
erst mal Frühstück mit einer Pelikan-Flug-Show über
unseren Köpfen.
Walvisbay ist der bedeutendste Seehafen Namibias
Einklarieren steht als Erstes an und Namibian Dollar
eintauschen. Um an Land zu kommen müssen wir
unser Beiboot aufblasen, der Landgang war in Cape
Town im Hafen schon einfacher und trockener. Aril
vom hiesigen Segelclub nimmt uns in seinem Lieferwagen
mit in die 50 000 Einwohner zählende Kreisstadt.
Das Straßennetz ist rechtwinklig und übersichtlich
durch nummeriert. Von Süd nach Nord sind es
die Nummern 1 bis 12 und die Querstraßen von
West nach Ost bekommen noch den Zusatz W (für
West) oder E (für East), ganz einfach.
Flugschau
Erdinger in Walvis Bay
An der Bar vom Yachtclub spricht man Deutsch.
Mit Linda, der ganz in rot gekleideten Managerin vom
Yachtclub, können wir uns in unserer Heimatsprache
unterhalten. Die sechs Leute an der Bar sind Einheimische,
kaum zu glauben, auch sie sprechen Deutsch. Die deutsche
Sprache wird in Namibia gepflegt. Hinter der Bar
bedienen Susi und Lilian. An der Stirnseite trinkt
Club Präsident Rudi sein Windhouk Draft. Neben
mir sitzt die Honory Secretary Marion Bausch, sie
hat viele Fragen, die ich ihr in fließendem
Deutsch beantworten kann.
Zwischen 1884 und 1915 war das Land
eine deutsche Kolonie, Deutsch-Südwestafrika. Die Deutsche Sprache
ist heute noch Verkehrssprache für Wirtschaft
und Tourismus. Seit 1990 gilt Englisch als Amtssprache,
gesprochen wird natürlich auch Africaans. Wir
erfahren, dass die Ureinwohner und die Zugezogenen
aus Nord und Süd in Namibia friedlich miteinander
leben und die geringste Kriminalität gegenüber
anderen afrikanischen Staaten hat. Namibia ist doppelt
so groß wie Deutschland und liegt im 4-Länder
Eck zwischen Südafrika, Angola, Botswana und Simbabwe.
An der Bar kommen wir auch mit Martin
ins Gespräch.
Er will uns beim Besorgen eines Wagens behilflich sein.
Er ist kein Autohändler, er dreht Filme in Namibia.
Seine Bekannte braucht zur Zeit ihr Auto nicht, das
könnten wir haben, wenn wir möchten. Klar,
wollen wir, das trifft sich klasse für uns.
Die Wüste Namib gab Namibia
ihren Namen.
Das Gebiet des heutigen Namibia gilt als eines der ältesten
Teile der Erdkruste und mit ihm die Wüste Namib,
die auf 80 Millionen Jahre geschätzt wird. Die
Namib erstreckt sich im kaum besiedelten Westen, die
Wüste Kalahari im Osten und dazwischen liegt ein
1700 Meter hohes Binnenhochland mit der Hauptstadt
Windhoek.
Mit dem Auto Richtung Düne 7
Die Dünen von Namibia sind zur Orientierung nummeriert.
Das Straßennetz erstreckt sich auf 65 000 Kilometer
Länge, davon sind aber nur 5000 Kilometer geteert.
Wir entschließen uns für einen Ausflug zum
Moonlandscape und fahren Richtung „Düne
7“.
Vorher mussten wir uns im Ministry of Environment and
Tourism ein Permit für 90,-- Dollar kaufen für
den Welwitschia self-drive trail im Namib-Naukluft
Swakop Valley.
Moonlandscape
Die typische Landschaft von Namibia mit den roten Sanddünen
und dem Savannengras ist für uns faszinierend,
vor allem im Kontrast zu den Südseeinseln.
Wir fahren los Richtung Khomas Hochland, kommen durch
ein nahezu vegetationsloses Gebiet, ausschließlich
bedeckt von Steinen, bizarren Steinformationen, Staub,
Geröll oder Sand. Diese Mondlandschaft ist durch
Vulkanausbrüche und durch fortgeschrittene Bodenerosion
entstanden.
Stone Beacons weisen uns auf Besonderheiten auf dem
Gelände hin, zum Beispiel auf ein Gebiet, auf
dem Menschen während des Krieges 1915 campiert
haben, rostige Gefäße gibt’s noch
zu finden. Der nächste Beacon macht uns auf die
Lichens aufmerksam, unscheinbare Pflänzchen, die
nur vom Nebel in der Nacht überleben, ihr Wachstum
mit einem Millimeter pro Jahr ist nicht gerade üppig.
Wir sehen den Dollar Bush, den Ink Busch - alle Pflanzen
müssen mit weniger als 20 Millimeter Regen pro
Jahr auskommen.
die Welwitschia Pflanze
Ein ewig lebendes Fossil ist die Welwitschia Pflanze.
Die Welwitschia mirabilis wächst nur in der Namib.
1500 Jahre alt ist die Pflanze, drei Meter tief gräbt
sie ihre Pfahlwurzel in den Wüstensand und auf
fünfzehn Meter Radius verzweigt sich das Wurzelwerk.
Wie eine Riesenkrake sieht die Welwitschia mit ihren
ineinander verschlungen meterlangen Blätter aus,
tatsächlich ist es nur ein einziges Blattpaar.
Längst befahren wir eine Schotterstraße,
durchqueren den Swakop River, der sich vor 460 Millionen
Jahren durch weicheres Gestein gegraben hat, aber keine
Angst, der Riviere führt kein Wasser. Wir treffen
auf eine grüne Oase, dort gibt’s sogar was
zu essen und zu trinken, bevor wir die kurvenreiche
Straße durch Granit Felsen mit geschmolzener
Lava weiter fahren. Die Autos die uns begegnen kann
man an einer Hand abzählen. Ein Vogel Strauß macht
einen Wettlauf mit uns, er kürzt aber bald ab
und rennt quer durch die Wüste.
An eine Autopanne dürfen wir nicht denken bei
der Tour und den Einbruch der Dunkelheit wollen wir
auch nicht riskieren, wir fahren zurück, über
Svakopmund
Das bekannte 45 000 Einwohner zählende Städtchen
grenzt an die Namib und liegt direkt am Atlantik. Seine
Bedeutung erlangte es unter der Kolonialverwaltung
und galt als wichtigster Hafen für die Einwanderer
aus Deutschland. Wir finden einen Kontrast aus deutsch
geprägtem Seebad in imposanter Dünenlandschaft
und Wilhelminischer Kolonialarchitektur vor. Die Aufschriften
lauten: Altes Amtsgericht, Haus Hohenzollern, Woermann
Haus, Prinz Rupprecht Heim, Pionierkaserne von 1905.
Dazu die deutschen Straßennamen: Wasserfall-,
Bäcker-, Berg-, Dünen-, Kurze-, Schlachter-,
Bismarck-, Hafen Straße, Flamingo- und Fischreiher-Straße.
In der Kristallgalerie können wir den weltgrößten
Quartz Crystal Cluster mit sagenhaften 14 100 Kilogramm
bewundern, 520 Millionen Jahre alt ist er.
Subtropisches Wüstenklima
herrscht in Namibia mit starken Temperaturschwankungen,
vom Gefrierpunkt bis über 30 Grad. Das Küstenklima
wird vom kalten Benguelastrom bestimmt, der den Südwest-Wind
abkühlt, so entsteht infolge von Kondensation
dicht anhaltender Nebel, den der Wind fünfzig
bis hundert Kilometer weit ins Inland treibt. Während
der Nacht sinken die Temperaturen so weit, dass sich
der Wasserdampf in der Luft zu kleinen Tröpfchen
kondensiert und sich als Tau auf Oberflächen
niederschlägt, lebensnotwendige Feuchtigkeit
für Pflanzen, wie Algen Flechten und Sukkulenten
und Tiere.
Voll arid
sind 16 Prozent der Oberfläche Namibias, mit jahrelanger
Trockenheit. Dann gibt’s noch den Begriff arid
für trocken, d. h. 100-200 mm Regenmenge pro Jahr
und semi arid für halbtrocken, da regnet es 250-500
mm pro Jahr.
Die Walfischbucht (Walvisbay)
ist ein Vogelschutzgebiet und bedeutendster Wattbereich
im südlichen Afrika mit Hunderttausenden von
Vögeln, die sich auf ihrem Zug zur Antarktis
in der Lagune ernähren.
Nicht weit weg von Momo gibt es eine
Guano Plattform, der einzige Ort wo der Rosaflamingo
brütet. Jeder
Pelikan legt ein Ei auf Schlammhügel, das innerhalb
30 Tagen ausgebrütet wird.
Rosaflamingos fliegen als rosafarbene Wolke über
das Wasser – und wo ist unsere Kamera?
vor die Kamera kriegen wir nur die ebenfalls rosaroten
Pelikane,
unsere absoluten Lieblingsvögel
Einen „Exciting 4x4 Drive“
in Sandwich Bay bietet Hermann vom Informationsbüro
an. www.Photoventures-namibia.com
Wir buchen den Ausflug mit Hermann, mit von der Partie
ist ein Touristenpärchen von der Schwäbischen
Alb. Dort wo sich Ozean und Wüste treffen fahren
wir mit dem Allradfahrzeug hin.
Als wir über den Riviere Kuiseb fahren, klärt
uns Hermann auf, dass die Trockenflüsse nur in
außergewöhnlichen Regenjahren ihr Wasser
bis zum Meer führen, normalerweise versickert
es vorher. Der Kuiseb hat es aber drei Mal geschafft,
im Jahr 1934, 1963 und im Jahr 2000.
Hermann zeigt uns am Ufer die Gannabüsche (Salzbüsche)
und an Straßenrändern, den Leberwurststrauch,
den Stinkbusch und den „Wart-ein-bisschen-Baum“,
der auf brackigem Boden gedeiht. Tolle rosafarbene,
versteinerte Muscheln finden wir am Strand.
Ständig hält Hermann Ausschau nach Antilopen
oder Springböcken,
aber keiner lässt sich sehen an dem frühen
heißen Nachmittag. Heimisch sind noch die Tüpfelhyäne,
Schabrackenschakale, Wüstenechsen, Lärmgeckos,
verschiedene Arten von Schlangen, der Ameisenlöwe
und Mäuse wie die Spring-, Wüsten-, Kurzschwanz-
und die Haarfußrennmaus. Einen Straußenhahn
haben wir schon gesehen. Die lassen übrigens ihre
Flügel hängen um ihre langen Beine vor der
Sonne zu schützen. Ihr Speisezettel ist mager:
Beeren, Saat und Gras. Mehrere Hennen legen insgesamt
12 bis 25 Eier in ein gemeinsames Nest. Ein Straußenei
entspricht 24 Hühnereiern. 1 Ei wiegt 1,5 kg – das
gibt ein riesiges Omelette!
Bevor wir die Straße verlassen und mit den Steuerbordreifen
(fast) im Ozean und mit den Backbordreifen über
den Strand fahren, lässt Hermann etwas Luft aus
allen Reifen!? Wahnsinn, aber Hermann wird schon wissen,
was er tut. Jetzt wird’s aufregend, der Strandstreifen
wird immer schmaler, das Wasser des Atlantiks ist am
Steigen und auf der anderen Seite rücken die immer
höher aufragenden Dünen näher. Der Wind
bläst Sandwolken über die Dünenkämme.
Hermann steuert den 4-wheel von der Strandpiste rein
in die bergige Dünenlandschaft und dort stoppt
er. Barfuß rennt er los und fängt auf dem
Bauch liegend an zu buddeln. Wir ihm nach – Hilfe,
die Füße kochen, was sucht er denn da? Den
Transparent Namib Dune Gecko. Triumpierend hält
er uns das kleine vollkommen durchsichtige Tierchen
auf seiner Hand entgegen. Zum Schutz vor der Mittagshitze
vergräbt sich der Gecko.
Herrman buddelt ...
... und findet einen transparenten Wüstengecko
Der Wind modelliert
bizarre Formen in die Dünenlandschaft.
Bizarr und immer aufregender verläuft die Fahrt
im Riesensandkasten. Unsere Mitfahrerin murmelt gequält
auf schwäbisch: „i ka nemme nausgucka“,
ja wir sind nicht auf der Schwäbischen Alb.
Hermann fährt aber sicher, er ist Profi, er bietet
uns aus der Kühlbox Getränke an, auch Bier
ist zur Beruhigung dabei und während wir uns erfrischen,
erzählt er welche Tricks die Tiere anwenden, um
an Wasser zu kommen. So pflegen die Schwarzkäfer
morgens das „Nebelbaden“, dabei machen
sie einen Kopfstand, drehen ihren Körper in den
Wind und senken dabei den Kopf, dass das Wasser in
ihren Mund fließen kann.
Ameisen, Eidechsen und Vögel nutzen den Tau, der
morgens auf kalten Oberflächen wie Steinen und
Pflanzen liegt und Geckos trinken das Wasser, das sich
auf ihren Körpern niederschlägt.
Dünen
sind riesige Sandhaufen, die ständig
infolge der vorherrschenden Winde ihre Form dynamisch
verändern. Licht und Schatten der Morgen- und
Abendsonne zeichnen Formen, Gestalten und verschiedenste
Farben auf das Dünenmeer.
Die Farbe der Dünen hängt
von ihrem Alter, der Temperatur und der Feuchtigkeit
ab.
Im Sand enthalten sind Quarzkörner, Glimmer, Feldspat
und Schwermineralien wie Granat, Ilmentit und Magnetit.
Die roten Dünen sind tatsächlich „gerostet“,
bewirkt durch zunehmenden Eisengehalt.
Die Typen
Querdünen sind das Werk südlicher Winde,
diese Form entsteht in Küstennähe, an der
Straße entlang.
Längsdünen sind das Ergebnis von Süd-
und Ostwinden, sie laufen parallel durch die Dünentäler,
Sterndünen werden gebildet durch Winde aus verschiedenen
Richtungen und verlaufen sternförmig.
Barchan Dünen sind halbmondförmige Wanderdünen,
getrieben vom Wind aus einer Richtung.
Unser Fahrer macht sich die Struktur
der Dünen
zu Nutze. Die zur Windseite gerichteten langen Dünenhänge
sind so fest, dass sie das Gewicht des Autos tragen
können, die fährt er hoch und oben am Kamm
kommt der kürzere Gleithang mit 34 Grad Gefälle,
der ist weich und der Sand beginnt bei diesem Winkel
zu rutschen. Hermann lässt das Auto nur rollen,
ein Rumoren und Grummeln unter uns, jetzt halte auch
ich die Luft an bis wir glücklich das Dünental
erreicht haben. So geht das immer auf und ab im Dünengebirge,
bis zu 200 Meter hoch sind die Berge immerhin. Vom
Kamm oben genießen wir atemberaubende Blicke über
die roten Dünen zum tiefblauen Ozean. Feinster
Sand fliegt wie Gischtmähnen von den Kämmen.
Unglaublich wie die Sonne Linien und Formen und das
Farbenspiel der Dünen verändert.
Plötzlich, das Auto streikt!
Kein Problem, das macht es manchmal,
meint unser Fahrer und öffnet die Motorhaube, schraubt macht und
tut ???????? Wir stehen in einer winzigen Oase. Hellgrüne
dornige Pflanzen überziehen den Sandboden, die
Naramelonen, die Früchte haben Orangengröße.
Damit die Pflanzen nicht vom Flugsand verschüttet
werden, wachsen sie unentwegt. Hermann meint, dass
man die Samenkerne essen kann, als Trockenobst, das
wäre sogar eine Delikatesse. In kleine Säckchen
verpackt kann man sie als Butternüsse kaufen.
Sie seien eiweißhaltig, auch an Esel werden sie
verfüttert. Na, dann müssen wir ja nicht
verhungern!
Die Zeit läuft, die Sonne scheint immer flacher,
wir werden immer stiller, das Auto wird es doch schaffen,
wenigstens bis zur Küste? Endlich – es läuft
wieder. Windseite hoch, Gleithang runter. Auto steht
wieder – Hermann repariert – Auto läuft
wieder – Windseite hoch – Gleithang runter – Sonne
noch flacher – Auto streikt wieder – Hermann
repariert, diesmal dauert die Reparaturpause endlos
lang. Abschleppen geht nicht, das Handy hat auch kein
Empfang. Camping in den Dünen? Unser Ausflug scheint
ein wirkliches Abenteuer zu werden! Die Nächte
sollen eiskalt werden! Es geht weiter – endlich
- die hohen Dünen liegen hinter uns, nur noch
flaches Wüstengebiet, jetzt ist nichts mehr zu
machen mit unseren 4-wheel. Wenn wir uns bemerkbar
machen könnten, könnte man uns jetzt abschleppen,
aber wir haben keinen Handyempfang. Hermann macht sich
zu Fuß auf den Weg bis er endlich ein Netz bekommt
und seinem Kollegen Bescheid geben kann. Wir lassen
uns durch die Wüste abschleppen. Bei Nacht erreichen
wir die Stadt.
Der Tag bleibt uns unvergessen,
Namibia zählt zu den top Highlights unserer Reise – vielleicht
kommen wir wieder. Vorerst steigen wir aber wieder
um auf unser Boot, wir wollen heim.
Rolling home – aber welche
Route?
Es gibt jetzt verschiedene Möglichkeiten mit dem
Segelboot nach Europa zu kommen. An der afrikanischen
Küste hoch wäre der kürzeste, aber auch
unkomfortabelste Weg, da hoch am Wind. Schon besser,
aber nonstop (so ist Laura Dekker gesegelt), wäre
direkt in die Karibik zu segeln. Günstiger vom
Wind ist die Route mit Stopp auf den Inseln St. Helena
und Ascension. Dann bietet sich Brasilien an mithilfe
des Südlichen Äquatorial Stroms und weiter
in die Karibik. Nochmal eine kleine Weltreise, aber
Strom und Windrichtung sind halt mal die Motoren für
ein Segelboot.
Los geht’s in die Verbannung!
St. Helena, die Insel Mitten im Atlantik
mehr als 1000 Meilen liegen vor uns!
Am Sonntagnachmittag dem 15. Januar um 15.30 Uhr machen
wir uns los von der Boje. Unsere Freunde, die Pelikane
begleiten uns ins freie Wasser, dort treffen wir auf
ganze Horden von Seerobben. Mit ihrer 10 Zentimeter
Fettschicht macht ihnen das kalte Wasser nichts aus,
mir aber die „Kälte“ und der Nebel,
ich habe mir eine Blasenentzündung zugezogen.
Nebel hüllt uns ein, der Wind weht zu schwach
für Momo, Sir Perkins muss ran.
Das Meer atmet nicht mehr.
Wir treiben auf spiegelblankem Wasser! Dienstag Nacht,
wir sind jetzt weit genug von der Küste Afrikas
weg, rollen wir den Klüver ein und bergen das
Großsegel. Jetzt ist Ruhe, kein Schlagen der
Segel und nicht mal ein Plätschern des Ozeans
ist zu hören. Eingepackt in langer Hose und
warmem Pullover lese ich in der sternenklaren Nacht „Owen
Meany“ von John Irving. In acht Stunden treiben
wir acht Seemeilen ab, nach Nordosten – was
solls.
Am nächsten Tag setzen wir wieder Segel und lassen
zur Unterstützung unsere Maschine mitlaufen. Die
Nacht verbringen wir wieder ohne Segel treibend im
Atlantik. Bis irgendwann St. Helena.
Tage und Nächte wechseln sich so ab, mal läufts,
mal weniger. Es wird wieder wärmer, dann kommt
mal eine kleine Tierschau bei Momo vorbei, fünfzig
Delfine zeigen was sie an Kunststücken drauf haben – und
schon ist ein guter Laune Tag. Hinter dem Steuer hat
sich ein Tintenfisch versteckt.
ein springender Tintenfisch ist im Cockpit gelandet
Eines nachts während
meiner Wache bekomme ich Heißhunger auf
frisches Brot, so schlimm, dass ich um 3.30 Uhr zu
backen beginne. Das wird ein köstliches Frühstück
mit frischen Brötchen. Pactorstation in Belgien
und Eisenstadt/Österreich funktionieren, schreibt
der Skipper ins Logbuch.
Bäckerei Momo
Am 12. Tag unserer außerordentlich gemütlichen
aber langen Reise, backe ich noch einen Apfelkuchen.
Anker fällt vor St. Helena
Am Freitag, dem 27. Januar, am 13. Tag fällt unser
Anker auf Position 15°58'52S und 005°15,5E
in der James Bay von St. Helena.
St. Helena, Jamestown mit James Bay
wir liegen auf 19 Meter Tiefe und müssen 70 Meter
Kette stecken! Strömung und Schwell verheißen
uns kein gemütliches Liegen in der James Bay,
auch müssen wir das Ankermanöver noch einmal
fahren, da der Anker slippt. Wieder auf 19 Meter, aber
das ist ja nur relativ tief, St. Helena ist die einzige
Insel im 6000 Meter tiefen Angolabecken auf dem Mittelatlantischen
Rücken, da sind die 19 Meter ja gar nichts.
1200 Seemeilen haben wir zurückgelegt seit Walvisbay,
in 12 Tagen und Nächten nicht die schnellste,
aber dafür eine angenehme Reise. Jetzt sind wir
da und Ankommen ist immer das Schönste!
Bergig scheint die Insel zu sein. Von der Bucht aus
sehen wir linker Hand Festungen in den Felsklippen,
vor uns erkennen wir eine Stadtmauer und eine riesenlange
Leiter, die zu einer Festung hoch führt auf der
rechten Seite. Wir brauchen unser Dinghy nicht aufzublasen,
es gibt einen Ferry Service. Per Funk können wir
das kleine Boot zur Momo bestellen für 1,50 St.
Helena Pfund, die Währung des Britischen Überseegebiets.
Bis heute hat die wohl entfernteste Insel im Südatlantik,
die nächste Insel ist 1125 Kilometer entfernt,
die SW-Küste von Afrika 1950 und die Küste
von Südamerika 2900 Kilometer, noch keinen Flughafen.
Man braucht viel Zeit um zur Insel hin und wieder weg
zu kommen. Das Britische Hochseepostschiff RMS St.
Helena, das Urlauber und Fracht gleichermaßen
befördert, fährt die Route nur zwei Mal im
Monat an - von Cape Town kommend auf dem Weg nach Ascension.
Jamestown
heißt die Stadt hinter den „landing steps“ ,
dem Burggraben und dem Tor Archway aus dem Jahr 1832.
Wir müssen unser „landing fee“ im
Castle von 1659 bezahlen, dann beeilen wir uns vor
Feierabend der Behörden noch die Immigration aufzusuchen.
Daneben steht das Gefängnis, ein altes Gebäude
von 1827. Der Gefängniswärter steht am Tor
vor seiner „Rezeption“ - man könnte
annehmen es handelt sich um ein altes Hotel. Fünf
Gefangene hätte er zur Zeit, erzählt er uns
bereitwillig. An Land ist richtig Stress, jetzt müssen
wir noch schnell den Zoll aufsuchen, dann noch Geldwechseln
bei der Bank of St. Helena, denn auf der isolierten
Insel gibt es auch keinen Geldautomaten. Wir kommen
an der 1772 erbauten St. James Church, der ältesten
anglikanischen Kirche in der südlichen Hemisphäre
vorbei.
Uff, unsere Einreisepflichten sind erledigt, jetzt
können wir erst so richtig staunen über den
Ort, der im Jahre 1659 von der Britischen Ostindien
Kompanie gegründet wurde und an dem die letzten
500 Jahre ohne Spuren vorüber gegangen sind.
Der Ort Jamestown liegt eingebettet
zwischen zwei Bergfelsen. Die Insel St. Helena war
ein strategischer
Punkt des Britischen Empire und der East India Company,
die Festungen wurden gegen feindliche Attacken in die
Felsen und Klippen gebaut. Die Jacobs Ladder, die zur
Festung hoch führt, wurde 1829 gebaut und wurde
als Lastenaufzug benutzt. Heute bekommt man im Museum
eine Urkunde, wenn man bestätigt, dass man den
Aufstieg über die 695 Stufen per Fuß geschafft
hat.
die Jakobsleiter in Jamestown
Relikte aus dem 16. Jahrhundert, der Portugiesischen
Zeit und der Britischen Besatzung aus dem 17. Jahrhundert
und die Gebäude im Georgianischen und Victorianischen
Stil aus dem 18. Jahrhundert bestimmen den Charme des
kleinen Städtchens Jamestown. In der Hauptstrtaße,
die sich bestimmt zwei Kilometer weit ins Tal hinein
zieht, findet sich nicht eine „Bausünde“ der
Gegenwart zwischen den historischen Gebäuden.
Ganz berühmte Leute sind schon im Wellington House
abgestiegen, wie der Duke of Wellington auf seiner
Rückreise von Ostindien. Edmund Halley, James
Cook, mit Resolution, Prinz Dini Zulu während
des Zulu Kriegs und der bekannteste VIP: Napoleon,
im abgeschiedensten Exil. Ehrfurchtsvoll treten wir
in in James Town in ihre Fußspuren, stellen uns
vor, wie durch die Tür des New Porteous Haus Napoleon
schreitet und seine erste Nacht dort verbringt. Im
Consulate Hotel von 1860 wird eine umfangreiche Bildergalerie
von Napoleon gezeigt, auf der Straße gegenüber
wo sich das Post Office befindet, war früher die
Offiziersmesse, aus dem 18. Jahrhundert ist das Broadway
House, das Essex House von 1739. Heute zählt Jamestown,
die übrigens die Hauptstadt von St. Helena, Acsension
und Tristan da Cunha ist, 700 Einwohner. Auf der Insel
St.Helena leben 4000 Menschen.
Die Zeit ist aber nicht ganz stehen geblieben.
Wir finden doch tatsächlich einen Internetzugang,
im Gartenlokal „Annes Place“ und ein Informationsbüro,
wo man die Möglichkeit hat ein Auto zu mieten
und Schmutzwäsche abgeben kann. Spartanische Duschen
finden sich in den früheren Felsbehausungen gleich
hinter den landing steps und hinter der Stadtmauer
kann man gemütlich echten St. Helena Kaffee trinken.
Auf Napoleons Spuren
inzwischen ist unser Seglerfreund Henk von Cape Town
kommend in der James Bay eingelaufen. Mit ihm fahren
wir im gemieteten Auto über die 122 Quadratkilometer
große Vulkaninsel, entdecken spektakuläre
Küstenlandschaften mit Klippen die steil in
den Atlantik stürzen und ruhige Weidelandschaften
im Innern mit grasgrünen Hügeln. Die höchste
Erhebung ist der 823 Meter hohe Dianas Peak.
Wir kurven die engen einspurigen Straßen rauf
und runter und kommen gerade noch rechtzeitig zur Führung
am Longwoodhaus an. Ein schön angelegter blühender
Garten umgibt ein nobles Haus, den Exilwohnsitz des
prominentesten Häftlings, der von 1815 bis 1821
hier lebte, und zwar nicht schlecht, wie wir hier sehen
und hören. Bevor das Gebäude für Napoleon
und sein Gefolge renoviert wurde war es der Wohnsitz
des britischen Gouverneurs.
Longwoodhouse, Napoleons Bleibe auf St. Helena
Mit Versailles kann das Anwesen und die Küche
natürlich nicht mithalten. Napoleon und zwanzig
weitere Herrschaften, Generäle und Freunde, die
am 15. Oktober 1815 mit ihm zusammen auf dem Segelschiff „ His
Majesty`s Ship Northumberland“ ankamen, bemängelten
unter anderem die Verpflegung. Pro Woche gab es nur
40 Kilogramm Fleisch, 9 Hühner und 17 Flaschen
Wein. Brot und Wein waren angeblich nicht zu genießen,
Kaffee, Butter und Öl und andere Artikel waren
nicht zu bekommen oder nicht nach dem Geschmack der
Herrschaften.
des Kaisers Toilettenspiegel
die gute Stube
Napoleons Sterbebett
Wir kommen Napoleon sehr nah, wie wir so durch seine
Räume schreiten, vor seinem Sterbebett stehen
und in seinen Spiegel im Bad blicken.
Zurück durch den Garten, den Napoleon in seinen
letzten Jahren selbst gepflegt hat, fahren wir zu Napoleons
Tomb. Den Platz auf Sane Valley mit der Wasserquelle
und den üppigen Blumen hat sich Napoleon selbst
ausgesucht, im Schatten der Weide wollte er begraben
werden. Sein Wunsch wurde repektiert und am 9. Mai
1821 wurde er mit militärischen Ehren begraben,
begleitet allerdings von Soldaten der Britischen Infanterie.
Die Grabplatte im Rasen weist jedoch keinerlei Inschrift
auf. Die Briten und Franzosen konnten sich nicht über
Text einigen. 1840 wurde sein Leichnam exhumiert und
nach Paris überführt, wo er im Invalidendom seine endgültige
Ruhestätte fand. Heute ist Longwood House ein Museum
und der Wohnsitz des
französischen
Konsuls.
Napoleons Grab auf St.Helena
Wir sind nicht im Exil, wir verlassen die Insel wieder
am Mittwoch dem 1.Februar.
Leider müssen wir
ohne frische Lebensmittel los, die wenigen Läden
sind völlig ausverkauft. Das Frachtschiff hat
zwar vorgestern angelegt, aber die frischen Sachen
müssen erst noch von der Bio Security abgenommen
werden. Henk hat sich als Proviant 20 Tüten
mit Haltbarer Milch besorgt, er will jetzt direkt
die Karibik ansteuern. Wir werden auf unsere gebunkerten
Büchsen zurückgreifen müssen, immer
noch besser als H-Milch.
Wir laufen den nächsten Spot im Südatlantik
an: Ascension
In der James Bay holen wir die 70 Meter Ankerkette
hoch. Zuvor haben wir noch den Impeller gewechselt,
60 Liter Diesel nachgebunkert – mühsam in
Kanister von der Tankstelle im Ort und mit dem kleinen
Fährboot auf die Momo über gesetzt. Trinkwasser
bei den Landungsstufen in Kanister abgefüllt und
unseren Wassertank damit aufgefüllt und last but
not least hat Uwe noch den Mast und das Rigg kontrolliert.
Kurs Nord-West
Los geht’s. Unser Kurs ist Nord-West, der Wind
kommt aus Südostwind mit Stärke 4-5, ideal
als Antrieb für Momo. In sechs Tagen wollen wir
die 700 Seemeilen bis bewältigen. Bevor um 19.00
Uhr die Sonne untergeht ist die Insel am Horizont auch
schon verschwunden. Meine ersten 4 Stunden der Nachtwache
beginnen und mit ihr plagt mich das Heimweh. Fünf
Monate werden wir noch insgesamt unterwegs sein. Die
Tage sind ok, wir segeln, funken mit Henk, treffen
das Versorgungsschiff RMS St. Helena, es fährt
wie wir nach Ascension, zwei fliegende Fische verirren
sich auf Momos Deck, die Verpflegung an Bord ist büchsenmäßig,
am 4. Februar ist unser Tausendster Tag on tour und
am 5. Tag schwächelt der Südost-Wind. Jetzt
wird’s knapp, ob wir morgen wohl die Landung
auf Ascension noch bei Tageslicht schaffen werden?
Zwei Bergspitzen ragen aus dem Ozean.
Endlich – am Montag dem 6. Februar, mittags um
11.00 Uhr ist Land in Sicht. Inzwischen bläst
uns der Wind auf die Nase und wir arbeiten uns unter
Maschine gegen an und schaffen es! Das war mal wieder
ein Timing. Im warmen Abendlicht fällt unser Anker
am 6. Tag, nach einer perfekten Überfahrt und
703 Seemeilen, genau um 17.00 Uhr in der Clarence Bay.
Was für eine sensationellen Kulisse! Ein rot leuchtenden
Vulkanberg erhebt sich vor uns über dem goldgelben
Sandstrand, während Momo in der Dünung schaukelt.
Die Schiffsbesatzung genießt ihr wohlverdientes
kühles Anlegerbier. Ankommen ist immer das Schönste,
erst recht heute, in dieser Traumbucht. Heimweh ist
ein Fremdwort. Jetzt freuen wir uns wieder, Neues entdecken
zu dürfen.
der Anker fällt in der Clearance Bay
Kein Seemannsgarn!
Die Clarence Bay ist eine Waschanlage für Schiffsrümpfe.
Statt Bürsten bearbeiten Mäuler von Tausenden
Triggerfischen, Verwandte der Piranhas, Momos Rumpf.
Die bis zu 30 Zentimeter kleinen Fische sind tiefschwarz,
abgesetzt mit einem blauen Streifen sind nur die Flossen.
Der Fischschwarm scheint auf uns gewartet zu haben,
ausgehungert stürzt er sich auf Momos Muschel-
und Algenbewuchs und putzt das Unterwasserschiff innerhalb
weniger Minuten blitzblank. So ein ein Service. Mit
Spachtel, Schwamm und Bürste hätten wir viel
länger gebraucht. Sauber geputzt wird Momo wieder
schneller durch das Wasser laufen. Mir kommt da eine
Idee, könnten wir nicht ein paar von den Fischen
als Putzerfische mit nehmen?
unsere Putzkolonne
Solange die gefräßigen Fische den Rumpf
sauber knabbern, machen wir noch an Deck klar Schiff.
Was ist denn da für ein Treiben im Wasser? Kolosse
von Schildkröten tauchen aus dem Wasser auf, es
plitscht und platscht. Staunend stehen wir an Bord.
Schwimmen gehen verkneifen wir uns aber. Wir genießen
den Abend an Bord vor der Vulkaninsel. Das Beiboot
startklar machen und einklarieren, vertagen wir auf
morgen früh.