Unser Logbuch

hier gibt`s das Neueste von unserer Reise.

Die Einträge hängen davon ab, wann wir einen Internetzugang finden.

Wir werden natürlich versuchen, möglichst aktuell zu sein


 

30. April 2008, Thyborön, Dänemark, 56°52,00 N, 008°13,50 E

Wir starten mit viel Wetterglück

Viele Wege führen nach Rom, viele auch nach Norwegen! Bevor auf der Insel Fehmarn die dekorativen gelben Rapsfelder blühen, legen wir ab, genau am Donnerstag, dem 24. April, da scheint uns schon frühmorgens die Sonne durch das kleine Fenster in die Schlafkoje. Die neue Route, durch den Großen Belt, bestimmt der vorhergesagte Ostwind - was interessiert uns heute der längst geplante Weg!


Das ist unsere neue Startstrecke

Die letzten verbliebenen Tage auf Fehmarn waren ausgefüllt mit dem Einbau der reparierten Pumpe und drei neuen schweren Batterien. Wir haben einen Sturm im Hafen abgewettert, und eine Riesenangel gekauft, zum Wale angeln in Norwegen. Blödsinn mit den Walen, aber vielleicht fangen wir einen Dorsch, Köhler, Seelachs, einen Lachs oder eine Makrele. Jetzt gehen auch die e-mails wieder, nachdem Herr Reincke von Kielradio sich erbarmt hat und auf dem Momo-Rechner „klar Schiff“ gemacht hat. Die Verbindung geht jetzt schnell wie der Blitz. Im Internetcafe noch das Wetter abfragen und zufällig bekommen wir auch eine Skype-Verbindung nach New York und sehen unsere Enkelin Lilli lachen. Ein letzter Besuch im Cafe Sorgenfrei, am Südstrand von Fehmarn, ein großartiges Abschiedsessen an Bord mit grünem Spargel, Rührei und Shrimps.


Tschüss, Hafen von Burgtiefe

Kurs Nord! Wir segeln durch die Fehmarnsundbrücke bei Bilderbuchwetter, blauem Himmel, strahlender Sonne, für April angenehm (mit Ölzeug-Kleidung) warmem Wind mit 3 – 4 Bft, mitlaufendem Strom mit 1,5 Knoten – was will ein Segler mehr? Natürlich Mittagessen aus der Bordküche. Hausgemachte Momo-Spargelcremesuppe: gestern die übrigen Spargelstängel vermixt, heute im Topf mit etwas Brühe, verdickt mit etwas Kartoffelpüree, ein bisschen Sahne und Butter dazu, Salz, Pfeffer – lecker.

Die Dänische Inselwelt
fliegt an uns vorbei mit der Insel Lolland und Langeland. Unsere Bewegungen an Bord sind recht unbeholfen, die Seglerbeine fehlen noch, immer im Wechsel ein Bein kürzer machen, das andere länger. Wird schon wieder. 43 schnelle Seemeilen und wir sind an unserem heutigen Ziel in Spodsbjerg, auf der Insel Langeland. Spodsbjerg ist ein berühmtes Anglerrevier, die Freizeitangler haben hier die Möglichkeit sich unter Hunderten von kleinen Booten sich eins zu mieten, und am Hafen dann die gefangenen Fische im Filetierhaus zu zerlegen. Riesenbrummer liegen da auf dem Spültisch.

Am nächsten Morgen fahren wir weiter nordwärts. Entlang der Insel Langeland, sie ist wirklich lang, hügelig, manchmal mit Steilküste dann sehen wir Wiesen, Wald und Rapsfelder, die Blüte ist am Anfang. Leider liegt heute die Landschaft unter einem Grauschleier. Strömung und der West-Wind treibt uns der nächsten Insel entgegen, Samsö. Auf Position 54°49,00 N und 010°58,49 sichten wir ganz dicht am Schiff viele Schweinswale. Immer wieder tauchen sie auf und zeigen ihre Rückenflosse, sie springen nicht hoch wie die Delfine. Die Sicht wird immer schlechter, wir schalten unser Radar ein und Momos Schiffslichter an. Leider oder zum Glück, legt der Wind eine Pause ein und wir fahren mit Maschine. Das ist die Gelegenheit, unsere neue Wärmetauscherheizung auszuprobieren, wir sind ziemlich durchgefroren. Schalter an, und in nur fünf Minuten ist der ganze Salon warm, obwohl der Niedergang zum Cockpit hoch offen ist. Jetzt können wir uns im Wechsel aufwärmen. Irre. Kleiner Aufwand, tolle Wirkung. Funktioniert halt nur, wenn wir unter Maschine fahren. (Das Kühlmittel des inneren Kühlkreislaufs des Motors wird durch den Wärmetauscher geleitet und gibt die Wärme ab.) Das Beste ist, dass die Motorwärme ja ein „Abfallprodukt“ ist, uns also keinerlei zusätzliche Energie kostet. Der Wärmetauscher ist ganze 20 x 30 cm klein und hat im Abfalleimer-Schrank Platz gefunden. Ein Loch von 20 cm Durchmesser hat der Schrank jetzt, aber da strömt wohlige Wärme heraus.


Uff, wir haben mal wieder durchgepasst

Um die Mittagszeit passieren wir die Große Belt Brücke. An Steuerbord liegt nun Seeland, an Backbord Fünen. Heizung aus! Wir haben wieder Wind und segeln bis zum Hafen Ballen auf der Insel Samsö, genau am gleichen Platz machen wir fest, wie vor 8 Monaten auf unserer Rückfahrt aus Schweden. Von Samsö geht die Durchreise weiter nach Greena auf Fünen. Eine Hausstrecke von uns, denn immer wieder liegt Greena günstig am Weg. Erst segeln wir durch den Vejerö Sund, hier liegen auf der Sandbank Bosserne haufenweise Seehunde beieinander und sonnen sich. Da wir direkt vor dem Südwind segeln, muss das Vorsegel wieder ausgebaumt werden. Zusätzlich beschleunigt die Fahrt ein mitlaufender Strom. Bei einer gefahrenen Strecke von 8 Seemeilen, zeigt unsere Logge nur 6,5 Seemeilen an.
Nach den Flaks und dem Moselgrund geht der Kurs nur noch geradeaus, nach Norden.

Rezept von soeben erfundener Kartoffelsuppe: gewürfelte Samsö-Pellkartoffeln, (Rest von gestern abends), Brokkolistiele-Mus, (auch Rest), zusammen in Topf geben, Suppenbrühe dazu, etwas Butter, Salz, Pfeffer und kleingeschnittene Frankfurter Würstchen aus der Dose. Serviert in Schüssel. Lecker! Jetzt muss der Skipper ein kurzes Nickerchen machen, auch ich lege mich später in Fahrtrichtung auf die Salonbank, über der seit kurzem die Bilder der Enkelkinder Greta und Lilli hängen.


Greta und Lilli sind natürlich auch dabei.

Bei 4 bis 5 Knoten Fahrt, vor dem Wind und mit Schmetterlingsbesegelung, ist dies ein herrliches Schaukeln in 8-er-Schleifen: rauf-rüber-runter-rüber-rauf-zurück-runter-zurück-rauf-rüber-runter......sehr gemütlich.
Der Wind legt jetzt kurz vor dem Hafen Greena auf Jütland zu. Ob wir „unseren“ alten Liegeplatz wieder bekommen, den wir am 25.8.07 belegt hatten – ja, er ist frei, längsseits an der Hafenmauer. Es ist auch schön, wenn der Hafen nicht immer fremd ist. Wieder ein Wahnsinns Segeltag heute.

Am nächsten Morgen starten wir in nordwestlicher Richtung zur Hafenstadt Hals, wie der Hals. Sie liegt im Kattegat, Position 56°59,5’N und 010°18,6E, auf der Ostseite Jütlands und am Ostausgang des Limfjords. Südwind, Regen, Kopfweh, alles im depressiven Grau. Mit 2 Knoten schiebt uns der Strom, das sehen wir gern auf dem GPS. Wir passieren den Leuchtturm Fornaes, auch er heute nur grau. Dann Winddrehung auf Ost-Süd-Ost, wir fahren wieder ausgebaumt vor dem Wind, wie ich das liebe, und auch die Sonne verwöhnt uns wieder. Querab die Ansteuerungstonne Hals. Das Großsegel tucht Uwe auf, wir segeln jetzt nur noch mit dem Klüver zum Leuchtturm Hals Barre und dann durch die ausgebaggerte, betonnte Rinne auf die Hafenstadt Hals zu.


Das Baggerschiff hält die Fahrrinne sauber, dafür stinkts dahinter fürchterlich.

Im Fahrwasser, Solltiefe 10 Meter, kommt uns ein Ausbaggerungsfahrzeug im Einsatz entgegen, es schaufelt den Sand aus der Rinne auf und lädt ihn außerhalb wieder ab, ein Faulgeruch breitet sich aus. Im Hafen ist Jahreszeit bedingt noch nichts los, leer die Pannekokenlokale und sogar die überaus beliebten Eisdielen.

Über Nacht kommt Starkwind auf.
Das macht im geschützten Limfjord und mit dem vorhergesagten Ostwind von hinten gar nichts, meint unser Skipper am nächsten Morgen, als die Sonne wieder durch die Luken scheint. Vorbereiten zum Ablegen. Das ist heute nicht so einfach, wir liegen auflandig an der Hafenmauer. Obwohl Uwe nur mit seiner Crew ablegen will, lehnt er doch die Hilfe der drei Jungs von dem vor uns liegenden Traditionssegler nicht ab. Mühsam bringt MOMO im Hafenbecken ihren Bug durch den Starkwind.

Der Fjord, der eigentlich ein Sund ist, mit 70 Seemeilen Länge und unvorstellbaren 1700 Quadratkilometer Wasserfläche, trennt die Nordspitze Jütlands vom Festland ab. Der Limfjord erstreckt sich von der Stadt Hals am Kattegat im Osten, bis zur Hafenstadt Thyborön an der Nordsee im Westen. Früher war der Ausgang zur Nordsee versandet und komplett dicht. Eine Sturmflut im Jahr 1825 riss den „Pfropfen“ am Fjord auf. Offen war der Kanal aber auch noch zu Zeiten der Wikinger, die benutzten ihn mit ihren flachgehenden Booten für ihre Ziele in England, Island, Norwegen und Grönland. Wir benutzen ihn jetzt, um von der Ostsee in die Nordsee zu kommen, ohne über die berühmt berüchtigte Nordspitze Jütlands, Skagen segeln zu müssen. Da um diese Jahreszeit meist Westwind herrscht und wir von Skagen aus zur Süd-Ost-Seite Norwegens gegenan müssten, haben wir uns den Limfjord mit Absprunghafen Thyborön ausgedacht. Eine Weitere Möglichkeit war noch die Strecke Fehmarn, Nord-Ostsee-Kanal, Helgoland.


Das ist unsere Route durch den Limfjord

Der Fjord hinter Hals ist bestimmt eine Meile breit, aber das ist nur ein enger Teil, er wird sich später noch seenartig ausbreiten. Die betonnte Fahrrinne, die Schiffe mit Tiefgang benützen müssen, ist ca. 200 Meter breit und links und rechts davon ist es flach, teilweise sehr flach. Die Ufer sind mit Schilf bewachsen und die Vögel stehen mit ihrem Geschrei auf den flachen Sandbänken.



Große Frachter kommen uns entgegen und obwohl die Wasserfläche riesig und weitläufig ist, müssen wir trotzdem genau im Fahrwasser-Tonnenstrich bleiben. Es riecht nach Landwirtschaft. Unterwegs frage ich den Skipper, der mit angespanntem Gesicht am Steuer steht, ob ich was helfen kann, er meint „Ja, ruhig sein“. Ich interpretiere: Klappe halten - und bin beleidigt. Unser einziges gesetztes Segel, der Klüver, will auf die andere Seite! Das ständige Richtung wechseln durch die versetzten Tonnen ist unter Segel doch gar nicht so easy bei Windstärke 6 – 7.

Wir sind endlich in Aalborg, der viertgrößten Stadt Dänemarks und bekannt u. a. für seinen Schnaps, entlang des Limfjordes gibt es Schnapsrouten: www.snapseruten.dk. Riesige Industrieanlagen stehen statt Schilf und Vögel jetzt am Ufer – Kohlekraftwerk Vattenfall, Berge von Kalk (altes dänisches Wort für Kalk ist Lim, also Limfjord =Kalkfjord), Zementwerk Aalborg port side und viele andere. Es stinkt, wir sind diese Luft nicht mehr gewöhnt. Weiter schlängelt sich der Fjord jetzt in engen Kurven, Böen drücken Momo auf die Seite. Jetzt folgen die ersten von sieben Brücken über den Fjord. Nach einer halben Stunde Wartezeit, trotz gesetzter blau-weißer Signalflagge“N“ und Tuten: lang-kurz, öffnet sich die Brücke in Aalborg, und die Autos der Europastraße müssen warten bis Momo durch ist.


alle Autos müssen warten, weil wir durch wollen!

Auch die gleich folgende Eisenbahnbrücke ist für uns zu niedrig, nach einigen Kringeln, die wir drehen, wird auch sie für uns geöffnet. Jetzt Achtung, die Betonnung ändert sich, seither waren die roten Tonnen an Backbord und die grünen an Steuerbord, jetzt ist es umgekehrt. Die erste Insel, Egholm taucht auf, hundert Inseln liegen noch im Fjord, die meisten aber unbewohnt, mit einem kleineren Boot und schönem Wetter findet man hier ganz idyllische ruhige Ankerplätze. Wir sind aber auf der Durchfahrt, auch Mittagessen fällt zum ersten Mal in dieser Saison aus, keine Zeit, jedes Auge wird gebraucht. Der Fjord weitet sich und verengt sich wieder, neben den Tonnen sieht man mit bloßem Auge den Sand durchschimmern. Der Skipper macht mich ganz hippelig am Steuer, versuche ich doch ganz genau im Tonnenstrich zu fahren, so sieht er aber ständig auf der elektronischen Seekarte die handbreit Wasser neben den Tonnen und korrigiert mich ständig: weiter nach steuerbord, weiter backbord!



Ein Tonnenleger kommt uns entgegen. Ich scherze und plaudere schon wieder: „Der soll ja unsere Tonnen stecken lassen“, aber eigentlich ist mir nicht zum Scherzen, habe Hunger und die Böen mag ich überhaupt nicht.

Der Starkwind, 27, Knoten inzwischen, der ja im Limfjord laut Skipper Uwe nicht schlimm ist, nagt trotzdem an den Nerven. Aber es ist nicht mehr weit, dann haben wir unser heutiges Ziel, die Stadt Nibe (zur Zeit der Hanse das Heringszentrum) erreicht. Die Ansteuerung in dem flachen Gewässer ist laut neuester Seekarte mit sieben rot/weißen Spieren gut betonnt, auch in der elektronischen sind sie verzeichnet. So biegen wir an der Umfahrung von dem Hauptfahrwasser ab und suchen die erste Tonne, aber die fehlt, die zweite fehlt, überhaupt keine in Sicht! Wir fühlen uns mehr als unwohl, aber nach elektronischer Karte und GPS sind wir genau in der Fahrrinne. Mit dem Fernglas machen wir lediglich ein Baggerschiff aus (sehr vertrauenserweckend, vielleicht wartet die Hafenzufahrt nach Nibe noch auf die Saison und ist noch nicht ausgebaggert), auch die Stadt ist schon zu sehen. Die Endansteuerung ist laut Karte noch riskanter, eine schmale Rinne mit 2,5m Wassertiefe, links und rechts davon knietief! Und das ohne Betonnung. „Die Sache ist mir zu riskant“, sagt der Skipper. Wir wenden sofort und fahren exakt auf dem Gegenkurs zur Umfahrungstonne am Hauptfahrwasser zurück. Geschafft, das hat Nerven gekostet.

Weitere Meilen Starkwindfahrt folgen! Wasser soweit das Auge reicht, aber man darf nie geradeaus fahren, die Wasserfarbe ändert sich und schlagartig ist es flach, also schön den in Schlangenlinien ausgesteckten Tonnen folgen. Draget Drag nennt sich jetzt dieser kurvige Teil. Das seither flache Ufergelände wird hügelig, fast wie im Allgäu sieht es hier aus, wären da nicht Hunderte von Windmühlen.


Eine Moränenlandschaft, wie im Allgäu

Der Sturm drückt selbst die Tonnen flach auf das Wasser. Nach vierzig gefahrenen Seemeilen passiert schlagartig etwas Seltsames: der Süd-Oststurm dreht über Süd-West auf West, also um 135 Grad, und bremst uns von einer Sekunde auf die andere völlig aus. Es ist der Effekt, wenn eine Kaltfront durchzieht, und genau das ist jetzt der Fall. Schluss mit Segeln, Segel bergen und Motor an. Die Höllenfahrt ist vorbei, ich bin überhaupt nicht traurig. Die Aggerssund-Brücke lassen wir uns noch öffnen, dann laufen wir den Ort Lögstör an, ruhig und gemütlich liegen wir in einem im 18. Jahrhundert ausgebaggerten Kanal. Zum verdienten Anlegerbier kommt jetzt der Regen, wenigstens hat er so lange gewartet. Über Nacht backen wir (die Backmaschine) frisches Brot mit Timer, morgen um 7.00 Uhr fertig. Zum Aufstehen riecht es wie in der Bäckerei.


Der alte Kanalhafen in Logstör

Jetzt noch ein Rundgang, der Strand ist nur mit Muscheln und Muschelbruch bedeckt, das Kanalmuseum in den zwei weißen Häuschen untergebracht, ist leider geschlossen. Im Dorf ist nichts los, aber die Touristeninformation hat geöffnet, da sucht Uwe im Internet verzweifelt das @, wir müssen fragen, „das Snäbel Ä“ heißt das hier.

Die Fahrt geht weiter – nach Nyköbing auf der Insel MORS im Limfjord. Wieder weitet sich die Wasserfläche, Inseln liegen darin. Heute gibt es unterwegs frisch gebackenes Smörrebröd aus der Momobäckerei. Wir sind ganz allein mit Momo zwischen Land, Meer und den Wolken, da tauchen plötzlich dunkel glänzend graue Seehundköpfe aus dem mittelgrauen Wasser, unterm hellgrauen Himmel auf. Die Köpfe sind so nahe, dass man sie als Punkt auf das Foto bekommt. Wir laufen die Insel Mors an, sie liegt mitten im Sund (Fjord) und ist die größte Insel mit 367 Quadratkilometer. Spuren aus 60 Millionen Jahren sind die markanten weißen Molerhänge. Alles im grauen Farbbereich heute, leider. Im Hafen der Stadt Nyköbing machen wir fest, bei strömendem Regen laufen wir schnell in die Stadt, denn die Geschäfte schließen schon um 5.00 (fünf) Uhr.


Die Crew unterm Regenschirm

31 Seemeilen trennen uns noch von der Nordsee, gemütlich segeln wir am nächsten Tag durch den Salling Sund, einem Sund im Fjord. Wieder folgt eine Brücke, die Sallingsundbroen. Der Limfjord weitet und verzweigt sich jetzt in alle Richtungen, wie eine riesige Seenplatte. Noch eine Brücke im Oddesund, davor der hübsche rot-weiß-gestreifte Leuchtturm Grisetaa. Es bleibt Zeit zum knipsen - wir kreisen wieder und warten auf die Öffnung. Bestimmt fünfzig Angler stehen auf der Brücke und versuchen ihr Glück.



Um 14.30 Uhr sind wir am Beginn des betonnten Thyborön-Kanals. Dieser wird in der heutigen Zeit ständig ausgebaggert, da die Zufahrt sonst wieder versandet. Neben der Betonnung ist es handbreit flach, eine Gruppe halbstarker Seehunde liegt auf der Sandbank neben dem Fahrwasser, sie sonnen sich die Bäuche. Jetzt erreichen wir die Hafen- und Fischerstadt Thyborön, Position 56°42,0N und 08°13,50E. Es riecht streng nach Fisch, Erinnerungen an Skagen werden wach. Massenhaft Fischerboote stehen im riesigen Hafen, im hintersten Becken machen wir fest. Sieben Tage sind wir jetzt auf See, 281 Seemeilen liegen hinter uns, gesehen haben wir unterwegs höchstens 11 Segelboote, aber viele Frachtschiffe.


Eine riesige Fischfangflotte liegt in Thyborön

Jetzt bereiten wir uns für den Sprung nach Norwegen vor. Morgen früh, am 1. Mai legen wir ab in Thyborön und fahren durch bis Egernsund im Südwesten von Norwegen, dazwischen liegen 134 Meilen tiefes salziges Nordseewasser, aber ohne Flach, ohne Insel oder Schäre. Vierundzwanzig Stunden, rechnen wir aus, wird die Fahrzeit ungefähr betragen und die Nacht mit ihren zur Zeit 7 Stunden Dunkelheit bleibt uns nicht erspart, egal wann wir die Abfahrtzeit legen. Der Wetterbericht sagt voraus: Süd-Ost bis S 4, auf Süd-West drehend. Wenn wir dem glauben schenken dürfen und Glück haben, bekommen wir eine relativ angenehme Überfahrt.

Wenn Ihr noch Lust auf weitere schöne Fotos habt, dann klickt bitte da unten auf den Link. Wir freuen uns auch über jeden Klick auf unsere Google Anzeigen!

nach oben

mehr Fotos

 

 
 
Partner
 
Zoonar  
 
sika wetterwelt