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Unser Logbuch
hier
gibt`s das Neueste von unserer Reise. Die Einträge hängen
davon ab, wann wir einen Internetzugang finden. Wir
werden natürlich versuchen, möglichst aktuell zu
sein
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21.
Dezember 2007, Standort: Bodrum, Türkei
Afrika
Connection
Nein – das
ist nicht die neue norwegische Flagge. Diese Flagge
gehört natürlich zur Türkei und sollte
eigentlich den Startpunkt markieren für ein Abenteuer,
das sich Uwe kurz vor Weihnachten meinte geben zu müssen.
Aber schön der Reihe nach: am 4. Dezember flattert
ein Mail auf den Rechner von einem Skipperteam in Hamburg: Überführungstörn
von Marmaris in der Türkei nach Abidjan an der
Elfenbeinküste in Westafrika! Geplante Dauer ca.
acht Wochen. Klingt spannend! Also weitere Infos anfordern über
Route, Skipper, Schiff, Crew, Ausrüstung und so
weiter. Keine Antwort – also vergessen.
Am 11.
Dezember piepst doch die Mail mit den gewünschten
Infos. Klingt gut: Oceanis 461, also 14 m – Schiff,
4200 Seemeilen, Route: Kreta - Malta - Mallorca – Gibraltar
- Kanarische Insel - Kap Verdische Inseln und schließlich
die Elfenbeinküste, Skipper Helge: alter Hase
mit 150 000 Seemeilen auf dem Buckel, Diesel zahlt
der
Eigner
usw.... Die Lust, mit zu machen wird stärker!
Jetzt kommt das schwerste: Wie sag` ich`s meiner Frau!!?
Aber Brigitte ist klasse wie immer: „Hau ab – ich
komm` schon klar!“ sagt sie! Also los: Jetzt
kommt Hektik auf: Visum beantragen, Gelbfieberimpfung,
Oma beruhigen und am 17. Dezember soll die Crew schon
in der Türkei sein. Der Flug nach Dalaman ist
gerade gebucht, da kommt aus Hamburg die Nachricht:
Das Schiff liegt in Bodrum, nicht in Marmaris. Fängt
ja gut an. Nach Bodrum hätte man direkt fliegen
können und Umbuchen geht nicht! Das heißt
Flug über Istanbul nach Dalaman und dann 220 km
mit dem Taxi durch die Nacht nach Bodrum – wer
das wohl bezahlt?
Am Montag dem 17 Dezember ist es dann soweit. Auf dem
Flughafen ist Brigitte nicht mehr sicher, ob es ein
gute Idee ist, 8 Wochen allein zu bleiben – sie
ist sehr traurig
Crew und Skipper treffen sich in Istanbul und fliegen
gemeinsam nach Dalaman und kommen schließlich
morgens um eins in Bodrum an! Das erste Anlegerbier
und dann erst mal ausschlafen.
Am Morgen werden wir von 3 Arbeitern geweckt. Die müssen
noch drei Tage lang das Teakdeck sanieren, aber ab
morgen sind erst mal drei muslimische Feiertage, da
geht nix,
und
dann
ist Wochenende. Und außerdem hat die „Companero“ keine
Sprayhood! Eine Sprayhood ist eine Art Verdeck über
dem Niedergang der Yacht hinter der man Schutz findet
vor überkommendem Wasser und vor dem kalten Wind.
Ohne geht absolut nicht, denn segeln im Mittelmeer
im Winter kann ungefähr so gemütlich sein
wie im Frühjahr auf der Nordsee.
Also erstmal ein Crewbesprechung – wie geht`s
weiter? Verproviantierung, Schiff durchchecken, Sprayhood
in Auftrag geben, Kartenmaterial sichten ... beim Skipper
klingelt das Handy und sein Grinsen gefriert ihm ins
Gesicht: Der Törn ist abgesagt! Der Kunde in Abidjan
hat das Schiff nicht bezahlt, er ist offensichtlich
der Strohmann einer afrikanischen Finanzmafia im Stil
der Nigeria Connection. Wir sind plötzlich mitten
drin in einem Krimi. Der Traum vom Törn in die
Wärme ist ausgeträumt.
Das Schiff soll jetzt
nach Slowenien. Das liegt weit im Norden, dort ist
es kalt und wir wollen dort nicht hin! Zwei Tage lang
laufen die Handys heiß, dann steht endgültig
fest: wir fliegen nach Hause, unter dem Motto „außer
Spesen nix gewesen“. Am 20. Dezember um 16 Uhr
fünf landet die Turkish Airways wieder in Stuttgart
und Brigitte hat ihren Momo-Skipper wieder!
Am nächsten Morgen dann die versöhnliche
Nachricht: Das Skipperteam übernimmt die Flugkosten. Übrigens:
das Wetter in der Türkei war schön...
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