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Datum |
24. März 2009 |
Position |
48°51,777´N,
009°11,463´E - Kornwestheim |
Seemeilen bisher |
0 |
Wind |
NW 6 - 7 Bft |
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Alles
zum letzten Mal!

Ein letztes Mal Skifahren und Langlaufen
im wunderschönen
Allgäu, dort ein letztes Mal Silvester feiern
mit den Kindern Michi, Bella und Enkelin Greta.

Greta
Ein erster und letzter Besuch
in der Schweiz, in Graubünden, bei unseren
Freunden Hans und Erika vom „Schwesterschiff“ Citadell.
Bei einer leckeren, selbst gemachten Lasagne
führen wir heiße Gespräche über
die Barfußroute und die dazu nötigen
Ausrüstungsgegenstände. Segel,
Navigation, Strom, (Solarzellen ja/nein),Wasser,
(Watermaker ja/nein), Schlösser, Befestigung
der Bodenbretter (bei eventuellem durch kentern),
Funk, Karten ......... endlos ist das Thema: „Was
brauche ich für eine Langzeitfahrt“.
Vermieten der Wohnung, wohin mit den Katzen,
Praxis noch verkaufen, Amateurfunkprüfung
noch machen, schaffen wir die Nachtfahrten?
Das sind die Fragen unserer Freunde. Wollen
sie den Absprung auch dieses Jahr schaffen,
müssen sie ziemlich Gas geben. Schön
war es bei Euch, irgendwann sehen wir uns
wieder.
das ist Erika, Hans kocht gerade Kaffee
Ein letztes mal fahren wir
zur Messe nach Düsseldorf, zur BOOT, verbunden mit einem
Abstecher und letzten Besuch bei unserem Segelfreund
Dietmar und seiner Frau Karin. (Vom Katamaran Hakuna
Matata, zum ersten Mal getroffen im Jahr 2006 in
Lettland). Wir trinken einige Gläser Kölsch
zusammen. Pauli, Dietmars kleines Schaf, braucht
jetzt auch dringend seine Flasche. Danke für
Eure Gastfreundschaft, bis bald.
Dietmar und Pauli
Ein unerfreuliches letztes
Mal: Unsere
Geschäftsunterlagen
aus den längst vergangenen Jahren 2002 bis 2005
will die Deutsche Rentenversicherung prüfen, wegen
den Abgaben für die Künstlersozialversicherung.
Uns passt das jetzt überhaupt nicht ins Programm.
Ein letztes Mal kommt unsere
Enkelin Lilli aus USA zu Besuch. Oma und
Opa fällt der
Abschied anschließend sehr schwer. Wann sehen
wir uns wieder? Weihnachten zusammen in der Karibik?
Auto sagt die kleine Lilli zu einem Schiff, dabei hat
sie doch jetzt eine Seefahrer Familie!
Lilli
Blauwasser
tauglich
Neben vielen Abschiedsbesuchen laufen die Vorbereitungen
Momo Blauwasser tauglich zu machen. Tagtäglich
kommen Päckchen und Pakete bei uns an. Lauter
wichtige Dingen, die uns unterwegs unabhängig
machen und uns ein gutes Gefühl der Sicherheit
vermitteln sollen.
Es ist unmöglich, auch durch noch so genaue Planung
allen Eventualitäten gewachsen zu sein.
Probleme, Notfälle, alle möglichen Schäden
dringen in unser Bewusstsein beim Lesen der Berichte
und Erfahrungen von Langzeitseglern.
„Seltenes Naturspektakel“, so lesen wir
neulich morgens in der Zeitung: „Vulkan speit
mitten im Pazifik Dampf und Rauch“. Dazu ein
Bild von einer gewaltigen Dampfsäule mit grau-schwarzen
Rauchwolken und darunter brodelt das Wasser des Ozeans.
Sechsunddreißig unterseeische Vulkane, aus geologischer
Sicht intensiv aktiv, liegen im Seegebiet vor den Tonga
Inseln im Pazifik. Nach unserem Fahrplan erreichen
wir den Feuerring im Sommer 2010. Das wird ja spannend!
... bloß nicht zur falschen Zeit am falschen
Ort sein!
Arbeitswoche in Fehmarn
Mitte Februar fährt Uwe alleine, nach Fehmarn.
Endlich, nach über vier Monaten hat der „Motorenmann
Beck“ mal einen Termin frei für Momo. Die
Arbeiten ziehen sich in die Länge. Eine Woche
bleibt Uwe im kalten Norden, Fehmarn liegt im Winterschlaf,
der Ort Burg ist total ausgestorben. Die größte
Baustelle auf Momo ist der Motor. Eine neue Verkabelung
muss gemacht, das Ventilspiel eingestellt werden, der
Auspuff bekommt eine Ableitung für das Restwasser,
der Zahnriemen wird ausgetauscht und last but not least
muss der Motor und die Welle neu ausgerichtet werden.
UFF !: Das Chaos unter Deck ist unbeschreiblich.
Chaos unter Deck
Beherzt bohrt Herr Wohler noch ein
Loch durch den Stahlrumpf von Momo. Jetzt können wir das Salzwasser
der Ozeane in die Küchenspüle pumpen. Da
wir den Watermaker gestrichen haben, war diese Maßnahme
wichtig, zum Einsparen des wertvollen Trinkwassers.
Am Heck wird die Windfahnensteuerung
montiert. Dazu muss die Badeleiter weg, schmaler
gemacht werden, jetzt
findet sie daneben wieder Platz.
Montiert
wird eine 12 Volt Steckdose im Cockpit , die brauchen
wir nicht für den Rasierapparat,
sondern für den Schleppgenerator, der uns bei
Bedarf Strom erzeugen soll. Montiert wird ein AIS-System
(automatisches Schiffsidentifikationssystem), montiert
wird eine Schließanlage am Niedergang (Hoffentlich
schreckt dieses Schweizer Patent die Diebe ab). Auch
die Achterstag Antenne für die Kurzwellenfunkanlage
wird noch verlängert.
Jörn Wohler, unser Tausendsassa von der Firma
Dübe, in Aktion
Das Problem beim Installieren des neuen
elektronischen Seekartenprogramms Maxsea klärt
Uwe jetzt direkt in Hamburg. V i e r Tage lang hat
er
zu Hause alles probiert, jetzt
stellt sich ein fehlerhafter Dongel heraus. Ärgerlich,
als Trost besitzen wir jetzt einen neuen Kaffeebecher
von HanseNautic mit der ganzen Welt drauf. Übrigens,
das Blau der Ozeane überwiegt.
Kornwestheimer Impressionen
Auch zu Hause liegen lauter offene Baustellen, überall
Stau und stockende Projekte.
Versicherungen
checken - den ganzen Ordner vermachen wir jetzt Jens
zur Überwachung während unserer
Abwesenheit. Nach langem hin und her haben wir unsere
Momo weltweit versichert, ausgeschlossen sind die derzeitigen
Piratennester wie z. B. Somalia sowie „named
tropical storms“.
Endlich
finden wir auch eine günstige weltweite
Krankenversicherung. Das Flaggenzertifikat muss verlängert
werden, der internationale Führerschein ist abgelaufen,
der Personalausweis läuft schon in knapp 2 Jahren
ab, also alles verlängern, beziehungsweise neu
beantragen. Für die USA benötigen wir ein
Visum wenn wir mit dem Schiff einreisen, also auch
das neu beantragen und zum Vorsprechungstermin ins
Konsulat nach München erscheinen, am Freitag früh
um 8.15 Uhr mit sämtlichen Unterlagen.
Auch
die Kreditkartenlaufzeiten sind zu kurz, neue beantragen.
Internetzugänge beantragen, die vielen
Pins, Tans, Benutzernamen und Passwörter häufen
sich zu einem Zahlen-Wort-Chaos.

auch das neue Ölzeug muss mal anprobiert
werden
Uwe
macht unsere Laptops fit, tagelang installiert und überspielt
er, telefoniert und mailt und flucht!
Ein
größeres Werk ist auch die Arzneitasche,
zusätzlich ist jedes Arzneimittel ist in einer
Excelliste aufgeführt. Ich hoffe, wir brauchen
das Zeug nicht selbst, lieber helfen wir Anderen.
Brigitte und ihre Medizintasche
... auch an Gastgeschenke müssen wir denken
Vakuumieren
Meine neue Leidenschaft! Fast alles was mir in die
Hände fällt wird im Volumen verkleinert
mit meinem neuen Vakuumiergerät. Rein in die
Tüte mit den Sachen, Luft raussaugen, zuschweissen – fertig.
Ideal bei Platzmangel, Feuchtigkeit (die Büchsen
rosten) und eventuellen Krabbeltieren, es geht ja
diesmal in den Süden. Reis, Hülsenfrüchte,
Müsli, Gewürze, Tee, Schokolade,Wurstbüchsen
zu 3-er und 4-er Packs verpackt, Pflaster, Binden,
Nadeln, verschwinden in den Tüten und sind jetzt
handliche Blocks. Um Platz zu sparen könnte
man doch die Nudeln folgendermaßen einsortieren:
Spaghetti in die Makkaroni, Makkaroni dann
in Penne und das Ganze in die Cannelonie, meinte
ein Freund
von uns beim Anblick meiner Vorräte.
Beim Prototyp ist es aber geblieben, siehe Bild.

Platzersparnis so um die 40%
Ein netter Abend unter Freunden!
Anwesend: zwei Arzthelferinnen mit ihren Partnern bei
der Momo Crew im Basislager.
Heute Abend ziehen wir mal die Vorhänge zu,
bei uns geht es heiß her. Wir üben Spritzen
mit Lokalanästhetikum.
Auspacken, Aufziehen, als Erstes geht es der Orange
unter die Haut. Klappt wunderbar. Jetzt wird es ernst,
wir spritzen uns zur Übung gegenseitig. Vorher
wird die Haut natürlich desinfiziert. Uwe der
Möchtegernchirurg ist da nicht zimperlich, ohne
zu zögern legt er los und setzt mir ein paar Quaddeln
in die verspannte Schulter. Mich kostet es große Überwindung
durch die Haut zu stechen. Die Übung fehlt halt.

... da graust`s dem Doktor und dem Patienten
auch!
Medizin
auf See und Überleben
auf See
Schon vor ein paar Jahren haben wir einen super Lehrgang
in Hamburg besucht: „Medizin auf See“,
von einem Notfall-Mediziner geleitet. Behandelt wurden
die spezifischen
Probleme an Bord, über das Erkennen von lebensbedrohlichen
Zuständen, welche Hilfemöglichkeiten gibt
es, wie ist eine sinnvolle Bordapotheke ausgestattet,
Hilfe bei Unterkühlung und Erste Hilfeleistungen.
Das Nähen von Wunden haben wir an Schweinshaxen
geübt. Igitt! Aber sagenhaft, das war unser
zweitbester Kurs. Der allerbeste
Kurs fand dann bei der Marine in Neustadt/Holstein
mit Ausbildungsleiter
Kapitänleutnant Otto Stoehr
statt: „Überleben auf See“. Wir übernachteten
in der Kaserne, nach einem gemütlichen Beisammensein
und gemeinsamem Essen im Offiziersheim standen dann
auf der Tagesordnung folgende Themen, die theoretisch
und praktisch behandelt wurden: Brandabwehr mit Feuerlöschern
in der Brandschutzhalle, Leckabwehr , Einsatz von Rettungsgeräten
(Testen der Schwimmwesten mit Sprung vom 5 m Turm,
einsteigen in die Rettungsinseln im Wellenband, Behandlung
Unterkühlter, Einsatz pyrotechnischer Signalmittel.
Spitzenmäßig war der Kurs, wir haben viel
gelernt, trotzdem möchten wir lieber keinen Ernstfall
erleben! Diesen Lehrgang sollte eigentlich jeder Segler
mal besuchen!
Im Netz der Funker
Sonntag morgens zum Frühschoppen ist Uwe jetzt
immer bei den Funkamateuren in Asperg dabei, damit
er auch etwas Praxis mitbekommt, meint er. Problemlos
findet er Anschluss. Die Funker sind ein ganz besonders
hilfsbereites „Volk“. Auch ein „Fehmarn-Kontakt“ ist
schon da. Für alle Fragen und Probleme findet
sich immer und überall jemand.
Danke, an die Freunde vom DARC Ortsverband Hohenasperg!
Uwe mit Ausbildungsleiter Michael Wolf
Der Auszug steht fest, Sonntag 5. April!
Auf die Frage „wann geht’s los?“,
gibt es jetzt ein exaktes Datum. Die Tage verlaufen
seither noch schneller, dafür sind die Nächte
länger, meine Gedanken sind überall und lassen
mich nicht mehr durch schlafen. Was muss noch vorbereitet,
besorgt oder organisiert werden? Der 60. Geburtstag
von Uwe steht noch an vor der Abfahrt. DEET Moskitomittel
fehlt noch, wo ist denn nur das Moskitonetz? Der Ersatzakku
ist auch noch nicht bestellt für die Kamera, sind
die Signalmittel direkt nach Fehmarn geliefert??????????????????
Da
haben die lieben Menschen die von unserem Vorhaben
hören so gar keine Vorstellung was da alles daran
hängt. Wir hören Fragen wie: „Ihr fahrt
doch an der Küste entlang und seid abends im Hafen?
(Wir haben das überschlagen, würde 10 -15
Jahre Fahrtzeit betragen.) Oder „Ankert ihr immer
nachts?“ (Auf
3000 Meter Tiefe?) Oder „Was macht ihr wenn Piraten
kommen?“
So langsam wird es doch Zeit, dass
wir weg kommen!
... und hier noch eine kleine Auswahl an
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